Nach den brutalen Krawallen am Rande des EM-Spiels Russland gegen England in Marseille wird der Chef der Vereinigung russischer Fussballfans aus Frankreich ausgeschafft. Der Nationalist Alexander Schprygin und 19 Landsmänner werden am Montag ausgewiesen. Nach Angaben der Präfektur in Marseille wird den zwischen 20 und 45 Jahre alten Personen eine «Störung der öffentlichen Ordnung» vorgeworfen.
Drei Russen im Alter von 28 bis 33 Jahren, die an den blutigen Auseinandersetzungen in Marseille beteiligt waren, wurden im Schnellverfahren zu Gefängnisstrafen von 24, 18 respektive 12 Monaten verurteilt. Ausserdem wurden die drei Männer mit einem zweijährigen Einreiseverbot belegt.
Nach den Randalen vom letzten Wochenende hatte die französische Polizei zunächst keinen russischen Hooligan festnehmen können. Am Dienstag wurde hingegen ein russischer Fan-Bus gestoppt und 43 Personen festgenommen. Die Festnahme der Fans hatte zu diplomatischen Spannungen zwischen Russland und Frankreich geführt. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow kritisierte das Vorgehen als «absolut inakzeptabel»; das russische Aussenministerium in Moskau lud den französischen Botschafter vor. (whr/sda/afp)