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Das IFAB besteht aus acht Mitgliedern, vier werden von der FIFA gestellt, dazu kommen je ein Vertreter der Verbände von England, Nordirland, Schottland und Wales. Sie sind quasi die Gralshüter des Fussballs und legen das Regelwerk fest. Nun haben sie im Wembley die neue, gestraffte Version (über 10'000 Worte wurden eingespart) präsentiert.
Grobe Änderungen wie der Videobeweis wurden nicht in das Regelwerk aufgenommen. FIFA-Präsident Gianni Infantino zeigt sich diesbezüglich aber sehr offen: «Ich denke wir können unsere Augen vor der Zukunft und der Technologie nicht verschliessen.» Einige der vorgenommenen Änderungen werden wir aber wahrscheinlich schon bei der EM in Frankreich im Einsatz sehen können.
Bei einer Notbremse im Strafraum kam es bis anhin zu der dreifachen Bestrafung: Penalty, Rote Karte und nachfolgende Sperre. Das wird sich nun ändern. Der Schiedsrichter kann es neben dem Penalty bei einer Gelben Karte belassen, sofern er beim Foulenden die eindeutige Absicht ausmachen kann, nur den Ball treffen zu wollen. Eine Nuance, die besonders den Goalies zugute kommen wird.
Eine Änderung, die Penalty-Kunstschützen wie Lionel Messi treffen könnte. Beim Anlauf vor dem Strafstoss darf nicht mehr komplett abgestoppt werden. Lässt sich der Schütze künftig dazu hinreissen, gibt es Gelb und Freistoss für den Gegner. Das Tempo beim Anlauf zu variieren, bleibt gestattet.
Was beispielsweise an der WM in Brasilien schon zum Einsatz kam, wird nun fix im Regelwerk verankert. Bei heissen Bedingungen kann der Referee Trinkpausen veranlassen. Die dafür aufgewendete Zeit ist strikt nachzuspielen.
Die Regel zur Pflege von Spielern auf dem Spielfeld wurde etwas gelockert. Dauert die Behandlung weniger als 20 Sekunden, so darf der Spieler auf dem Feld bleiben und gleich weiterspielen. Bisher musste er unabhängig von der Pflegedauer das Spielfeld verlassen und sich beim Wiedereintritt beim Schiedsrichter anmelden.
Sichtbare Unterwäsche muss dieselbe Farbe haben wie das Tenue. Sollte eine Mannschaft eine mehrfarbige Hose haben, müssen sich diejenigen Spieler, die sichtbare, lange Unterhosen tragen, auf einen einheitlichen Farbton einigen.
Schiedsrichter haben künftig die regeltechnische Grundlage, einen Spieler noch vor dem Anpfiff unter die Dusche zu schicken. Sollte sich ein Akteur tatsächlich so früh einen Platzverweis einhandeln, dürfte sein Team dennoch mit elf Spielern beginnen.
Ab dem 1. Juli ist es gestattet, trotz fehlendem Ausrüstungsteil, sei das ein Schuh oder ein Schienbeinschoner, bis zum nächsten Unterbruch weiterzuspielen. Bis jetzt wurde das Spiel sofort unterbrochen und das Vergehen mit einem indirekten Freistoss geahndet.
Mit der Anstossregel, dass der Ball zuerst vorwärts gespielt werden muss, haben in erster Linie Amateure und Junioren so ihre liebe Mühe. Diese Vorschrift fällt nun weg, der erste Pass darf bald auch rückwärts gespielt werden.
Der Einwurf muss künftig immer mit beiden Händen ausgeführt werden. Es ist nicht mehr gestattet, eine Hand nur als «Stützhand» zu gebrauchen.
Erleichterung erfahren die Schiedsrichter, was die Signalisation anbelangt. Künftig dürften sie den Vorteil beispielsweise nur mit einem gestreckten Arm anzeigen. Bisher mussten sie nach Regelwerk beide Arme ausstrecken, was das Rennen ziemlich umständlich macht.
Diese Regeländerung ist noch nicht fix, aber es ist abzusehen, dass sie nächstes Jahr in Kraft tritt. Das IFAB hat ins Auge gefasst, dass bei einem absichtlichen Handspiel auf der Torlinie künftig auf Tor entschieden wird. So wäre eine «Heldentat» wie jene von Luis Suarez an der WM 2010 gegen Ghana nicht mehr möglich.