Wer sehnt sich nach dem langen mitteleuropäischen Winter nicht nach den ersten warmen, sonnigen Frühlingstagen. So dringend braucht unser geschwächtes Abwehrsystem Vitamin D durch die Sonne. Aber anstatt endlich aufatmen zu können, bekommen viele Menschen kaum noch Luft, abgesehen von den tränenden, juckenden Augen, der triefenden Nase, den Niesanfällen und Co.
Auf einmal brechen alle Blüten aus ihrer langen Wartestellung auf und entsenden Unmengen von Pollen und Samen, die wahrlich nicht jedermanns Lieblinge sind. Aber bevor wir zu kortisonhaltigen Antihistaminika greifen, können wir bereits mit gesunden Lebensmitteln unsere Allergiebereitschaft deutlich mildern.
Ob als Gemüse oder als Brokkoli-Sprossen, dieser Verwandte des Blumenkohls wirkt auf zweierlei Weise gegen Heuschnupfen, denn er enthält viele Senfölglykosiden, die als Antioxidantien gelten. Dadurch werden Entzündungen der Atemwege bekämpft und verstopfte Stirnhöhlen und Nasennebenhöhlen befreit.
Auch der hohe Gehalt an dem gesundheitsfördernden Vitamin C bleibt zum Teil erhalten, wenn Brokkoli nur kurz angedünstet (nicht verkocht) wird. Brokkoli-Sprossen kann jeder selbst innerhalb von 3 bis 4 Tagen auf der Fensterbank hochziehen.
Am besten wirken frische Orangen, Zitronen oder Pampelmusen, die man auch zu einem Saft selbst direkt pressen kann. Da unser Körper nicht in der Lage ist, Vitamin C zu speichern, müssen wir das frische Obst über den Tag einigermassen regelmässig verteilen.
Holunderbeeren sind schon seit alters her ein bekanntes Grippemittel. Aber auch seine antiallergene Wirkung ist lange bekannt. Seine schwarzen Beeren enthalten eine einzigartige Komposition aus Phytonährstoffen und Antioxidantien, die effektiv Entzündungsprozesse und somit auch allergische Symptome bekämpfen. In ungezuckertem Zustand können Holunderbeeren in der Tiefkühltruhe immerhin 6 bis 8 Monate überdauern.
Grünkohl, Spinat oder Mangold sind bekanntlich reich an Carotinoiden und anderen Antioxidantien, die effektiv allergische Symptome bekämpfen helfen. Um die Aufnahme der fettlöslichen Carotinoide zu optimieren, bereiten wir grünes Blattgemüse am besten mit hochwertigem Olivenöl zu. Noch besser ist sogar die Verwendung von Leinöl, das eine gute anerkannte Quelle von Omega-3-Fettsäuren ist, aber geschmacklich nicht von jedem sehr geschätzt wird, da es ein wenig an den früher verwendeten Lebertran erinnert.
Brennnesseln enthalten selbst eine relativ grosse Menge an Histaminen, also jene Hormone, die verantwortlich sind für die unangenehmen Überreaktionen unseres Körpers. Auf der anderen Seite liefern sie uns gerade die Möglichkeit, uns daran zu gewöhnen und in gewisser Weise dagegen abzuhärten.
Am besten wirken frisch geerntete, junge Brennnesseln ohne Schadstoffbelastungen in Form von Tee. Besonders Mutige, die sich für schmerzresistent halten, können mit jungen Brennnesseln gegen ihre Waden schlagen. Für richtige Couch-Potatoes gibt es Brennnessel auch als Kapseln.
Auch Petersilie kann jeder leicht auf der eigenen Fensterbank zu Hause ziehen. Und auch sie verhindert die Ausschüttung allergieauslösender Histamine. Petersilie ist zum Beispiel gut für grüne Smoothies geeignet. Klein geschnitten kann man sie in alle Salate oder auch Suppen geben. Auch hier ist wieder wichtig, dass die Petersilie nicht gekocht wird, denn dann verliert sie ihre empfindsamen Vitamine.
Betörender Duft, volles Aroma und auch attraktives Aussehen, das sind die Markenzeichen dieses Heil- und Würzkrautes. Aber zuweilen fast noch wichtiger für alle Allergiegeplagten ist die Tatsache, dass Thymian zuverlässig dafür sorgt, dass die allergiebedingte erhöhte Schleimproduktion zurückgeht. Thymian besitzt überdies antimikrobielle Eigenschaften, die Infektionen aufgrund übermässiger Schleimbildung effektiv zurückdrängen. Zweimal täglich ein Thymiantee wirkt Wunder.
Was haben diese drei Lebensmittel wohl gemeinsam? Quercetin! Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein kraftvoller Pflanzenstoff, der ganz ähnlich wirkt wie Antihistamin und daher Linderung bei Allergiebeschwerden bietet.
Wenn wir nun all diese wundersamen Lebensmittel im Kampf gegen den Heuschnupfen vereinen, entsteht eben die Anti-Heuschnupfen-Suppe. Hier das Rezept:
Die Pestwurz ist eine Heilpflanze, deren Blätter und Wurzeln sogenannten Petasine enthalten. In wissenschaftlichen Studien wurde herausgefunden, dass die Pestwurz ebenso wirksam ist wie künstliche Antihistamine mit dem Wirkstoff Cetirizin (apothekenpflichtige Medikamente), wobei die bekannten Nebenwirkungen wie zum Beispiel Müdigkeit ausblieben. Vorsicht, Pestwurz darf nur in kleinen Mengen verwendet werden.