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Grundeinkommen-Aktivisten müssen 15 Tonnen Fünfräppler wieder einrollen – niemand wollte den Haufen kaufen

Auspacken mussten die Initianten die Rollen noch von Hand.
Auspacken mussten die Initianten die Rollen noch von Hand.Bild: KEYSTONE
Bedingungsloses Einpacken

Grundeinkommen-Aktivisten müssen 15 Tonnen Fünfräppler wieder einrollen – niemand wollte den Haufen kaufen

26.07.2014, 14:0127.07.2014, 08:46
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In einer viel beachteten Aktion kippte die Gruppierung «Generation Grundeinkommen» letzten Oktober acht Millionen Fünfräppler auf den Bundesplatz. Danach wollte die Gruppe den Geldhaufen samt Tresor verkaufen – ohne Erfolg, wie sich nun zeigt.

«Die Fünfräppler sind wir bereits wieder am Einrollen», sagte Daniel Häni vom Initiativkomitee für ein bedingungsloses Grundeinkommen am Freitag gegenüber Radio SRF. «Wir haben ja nicht einfach ein Vermögen zur Verfügung, sondern wir haben einen Kredit aufgenommen. Und den müssen wir auch wieder zurückzahlen.»

«Die Nationalbank teilte uns erst mit, sie wolle die Münzen nicht zurücknehmen. Für mehrere Tage sassen wir auf fast einer halben Million Franken, die plötzlich nichts mehr wert war»

Kredit läuft aus

Weil der Kredit nun ausläuft und noch kein Käufer für das «Geldbad» gefunden ist, müssen die Fünfräppler wieder zurückgebracht werden. Der Tresor stehe für drei Millionen Euro aber weiterhin zum Verkauf, sagte Initiant Che Wagner gegenüber der SDA. Ein allfälliger Käufer könne diesen dann in der gewünschten Währung selbst mit Münzen füllen.

Da die Aktion auf dem Bundesplatz weltweit für Schlagzeilen gesorgt habe, hätten sich rund 70 Interessenten aus aller Welt gemeldet: Museen, Kunsthändler aber auch Private, die in ihrem Haus ein «Geldbad» einbauen wollten. 

Organisatorische Herausforderung

Der Rückverkauf der Geldstücke ist eine organisatorische Herausforderung. Mit mehreren Lastwagen musste die 15 Tonnen schwere Ladung von Basel in die Westschweiz transportiert werden, wo die Münzen wieder in Rollen verpackt werden. Wenigstens gibt es für das Einpacken geeignete Maschinen - Auspacken mussten die Initianten die Rollen noch von Hand.

Offenbar war es auch gar nicht so einfach, das Geld wieder loszuwerden. «Die Nationalbank teilte uns erst mit, sie wolle die Münzen nicht zurücknehmen. Für mehrere Tage sassen wir auf fast einer halben Million Franken, die plötzlich nichts mehr wert war», sagte Wagner. Interessanterweise habe man sich dann doch einigen können.

2500 Franken Grundeinkommen für alle

Die Initiative war im letzten Oktober eingereicht worden. Sie verlangt ein bedingungsloses Grundeinkommen, «das der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglicht.» Den Initianten schwebt ein Betrag von etwa 2500 Franken vor. 

Hinter dem Begehren steht ein bunt gemischtes Komitee, dem unter anderem der Publizist Daniel Straub, der frühere Bundesratssprecher Oswald Sigg und die Zürcher Rapperin Franziska Schläpfer («Big Zis») angehören. Mit dem Verkauf des Tresors wollen die Initianten ihren Abstimmungskampf finanzieren. (sda)

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