Der parteilose Unternehmer Andrej Kiska hat die Präsidentenwahl in der Slowakei gewonnen. Der 51-Jährige lag bei der Stichwahl überraschend deutlich vor seinem Rivalen, Ministerpräsident Robert Fico. Der Millionär Kiska hat noch nie ein politisches Amt bekleidet.
Für Kiska stimmten bei der Stichwahl am Samstag 59,4 Prozent der Wähler. Der ursprünglich in allen Umfragen und von Experten favorisierte Fico erhielt hingegen nur 40,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag nach dem in der Nacht auf Sonntag vom staatlichen Statistikamt veröffentlichten inoffiziellen Endergebnis bei 50,5 Prozent.
Fico räumte noch am Samstagabend vor dem Ende der Stimmenauszählung seine Niederlage ein. «Es sind noch nicht alle Stimmen ausgezählt, aber es hat keinen Sinn, die Wahrheit zu ignorieren. Ich gratuliere Andrej Kiska, er wird der neue Präsident der Slowakei», sagte der 49-jährige Sozialdemokrat in einer ersten Stellungnahme vor den Medien in Bratislava.
Der zukünftige Präsident Kiska erneuerte in einer ersten Reaktion sein Wahlkampfversprechen, keinen Parteien, sondern den Menschen zu dienen. «Ich werde mein Versprechen erfüllen und auf der Seite der Menschen in diesem Land stehen. Ich werde alles dafür tun, dass gerade die jungen Menschen hier leben wollen.»
Trotz einer finanziell aufwändigen zweijährigen Wahlkampagne blieb Kiska bis zuletzt auch für Experten politisch kaum einschätzbar. Überhaupt bekannt war der Unternehmer bis zu seiner Kandidatur nur wenigen Slowaken als Gründer der Wohltätigkeitsorganisation «Guter Engel». Diese sammelt Spendengelder, um schwerkranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen. (kad/sda/reu/afp)