Sparprogramme im Bildungsbereich werden von den Lehrern und ihrem Dachverband LCH oft massiv kritisiert. Die Schweizer Lehrerlöhne seien nicht konkurrenzfähig, 20 Prozent mehr verlangt der LCH regelmässig und generell. Erhebungen, die nicht vom LCH kommen, zeigen: Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern verdienen die Schweizer Lehrer hinter den Luxemburgern am zweitmeisten. Wir haben die nackten Zahlen der Lohndatenerhebung (siehe Box) aufbereitet, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.
Wo Sie als Lehrer im kantonalen Vergleich besser oder schlechter verdienen oder wie viel die Lehrer Ihrer Kinder verdienen, können Sie auf den untenstehenden Karten in Erfahrung bringen. Sie können auf die Kantone klicken, oder mit der Maus darüberfahren. Sollte ein Kanton die Daten nicht anzeigen, zoomen Sie die Karte ein wenig heran. Die Charts unter den Karten zeigen auch die Maximallöhne und die erreichbaren Löhne nach elf Dienstjahren nach Kantonen gegliedert an.
Die Anfangslöhne im Kindergarten bewegen sich zwischen bescheidenen 60'000 Franken in Graubünden und 80'656 Franken pro Jahr im Kanton Solothurn, der die besten Anfangslöhne bietet. Den höchsten Maximallohn für Kindergärtnerinnen bietet übrigens der Kanton Schaffhausen mit 121'384 Franken pro Jahr. Besser zahlt nur noch das Fürstentum Liechtenstein seine Kindergärtnerinnen, die in der Lohnendstufe 125'460 Franken verdienen. Kindergärtnerinnen aus Innerrhoden (60'076 Franken) können mit einer kleinen Verlängerung ihres Arbeitsweges nach Liechtenstein von den zweitschlechtbezahltesten zu den bestbezahlten Kindergärtnerinnnen werden.
In der Primarschule starten mit 71'081 Franken pro Jahr die Innerrhödler Lehrer mit dem niedrigsten Lohn. Am meisten gibts mit 90'754 Franken im Kanton Zürich. Auch beim maximal erreichbaren Lohn fahren die Zürcher Primarlehrer am besten. Am Ende ihrer Karriere können sie bis zu 145'735 Franken verdienen. Die grösste Differenz in den Anfangslöhnen bei benachbarten Kantonen liegt zwischen Bern (73'547 Franken) und Solothurn (80'656 Franken). Berner Primarlehrer, die ennet der Grenze in Solothurn anheuern, können mit dem Kantonswechsel mehr als einen Monatslohn gut machen.
In der Sekundarschule steigen Zürcher Lehrer mit einem Startsalär von 96'168 Franken am besten ein. Am wenigsten gibts mit 82'000 Franken in Graubünden. Diese Differenz von rund 15'000 Franken vergrössert sich bis zu Karriereende noch. Die Zürcher Maximallöhne liegen bei 155'881 Franken, diejenigen im Graubünden bei 126'280 Franken. Bündner Sekundarlehrer, die einen besseren Schnitt machen wollen, sollten im benachbarten Kanton St. Gallen anheuern, wo sie zu Karriereanfang 11'016 Franken mehr verdienen und zu Karriere-Ende (mit Maximallohn) 15'568 Franken mehr.
Junge Lehrer, die am Gymnasium unterrichten wollen, starten am besten im Kanton Zug, wo es bereits im ersten Jahr 118'016 Franken Lohn gibt. Am wenigsten verdienen junge Gymnasiallehrer im Kanton Ausserrhoden, wo sie mit 92'850 Franken nur knapp 2000 Franken mehr verdienen, als Einsteigerprimarlehrer im Kanton Zürich. Zürcher Gymnasiallehrer können übrigens gegen Karriereende bis zu 178'801 Franken verdienen. Das sind mehr als 30'000 Franken mehr als der Maximallohn für Gymnasiallehrer im Kanton Freiburg beträgt (147'664).
St. Galler Gymnasiallehrern ist zu empfehlen, in den benachbarten Kantonen Zürich oder Thurgau anzuheuern. Diese beiden Kantone liegen bei den Anfangslöhnen auf Platz 2 und 3. St. Gallen mit einem Anfangslohn von 95'543 nur auf dem zweitletzten Platz unter den Deutschschweizer Kantonen.
Ausserdem sind die 12 Wochen Ferien bitter nötig, wer den ganzen Tag bis zu 27 Schüler im Zaun halten muss, ist sonst psychisch ganz schnell am Limit. Btw bin 16.
Lehrer und vor allem KindergärtnerInnen verdienen zu wenig, wenn man das mit anderen Berufsgattungen mit ähnlichem Bildungsweg vergleicht. Sage ich als Software Engineer, also kein Lehrer... ;)