Anfangs Woche stimmte die Legislative im US-Bundesstaat Louisiana über die Aufhebung des Anti-Sodomie-Gesetzes ab. Nix da: Eine Mehrheit votierte dafür, das Gesetz beizubehalten. Der US Supreme Court mag zwar solche Gesetze längst für verfassungswidrig erklärt haben, dem Deep South ist dies aber egal.
Gewisse Staaten, vier an der Zahl, gehen da noch weiter und verbieten nebst Analverkehr auch noch Oralverkehr. Erstaunlicherweise ist aber Nekrophilie – Sex mit einer Leiche – just in diesen Staaten kein Delikt. Es sind dies – Trommelwirbel – Louisiana, North Carolina, Oklahoma und Kansas:
Es gibt natürlich eine juristische, technische Begründung für diese absurde Rechtslage bezüglich Nekrophilie. Laut dem Rechtsgelehrten John Troyer ist das Problem, dass «eine Leiche vor dem Gesetz eine Art ‹Quasi-Subjekt› ist»; gewissermassen irgendwas zwischen einer Person und einem Gegenstand. Deshalb versuchen viele Bundesstaaten Nekrophilie mit Verfügungen über «Verbrechen gegen die Natur» zu verbieten, oder sie klassifizieren sie als sexuellen Übergriff gegen einen Partner, der nicht imstande ist, eine Einwilligung zu geben.
Interessant: Demnach wenden Louisiana, North Carolina, Oklahoma und Kansas in der Frage des Oralverkehrs moralische Argumente an. In Sachen Totensex werden diese ausser Acht gelassen, und man lässt die trockene Rechtssprechung walten.