Wissenschaftler sind zunehmend überfordert von zuviel Wissenschaft. Zu diesem bedenklichen Schluss kommen amerikanische und finnische Wissenschaftler in ihrer kürzlich publizierten Studie «Attention Decay in Science» («Aufmerksamkeitszerfall in der Wissenschaft»).
Demnach sei es inzwischen unmöglich, über alle wichtigen Studien in einem bestimmten Forschungsfeld den Überblick zu bewahren. Das Resultat sei, dass die Anzahl Verweise auf eine bestimmte Studie – die Währung in der Wissenschaft – mit der Zeit schnell abnimmt.
«Studien werden heute schneller vergessen», heisst es in «Attention Decay in Science». Aus Sicht eines Wissenschaftlers der einzige Weg, diesem Aufmerksamkeitsverlust entgegenzuwirken: Mehr Studien publizieren – und damit ironischerweise das Problem weiter verschärfen.
Dasselbe Phänomen lässt sich laut den Wissenschaftlern auch im Bereich der Sozialen Medien beobachten: Auch hier werde verzweifelt um Aufmerksamkeit gebuhlt und auch hier reagierten alle mit derselben Taktik auf schwindende Aufmerksamkeit pro Post: Noch mehr Posts. (kri)