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Dieser kleine Rebell schlägt Tennisgrössen wie Nadal oder Murray und trägt ein Macho-Tattoo auf dem Arm

Der Blick passt: Borna Coric mangelt es nicht an Selbstvertrauen.
Der Blick passt: Borna Coric mangelt es nicht an Selbstvertrauen.Bild: Getty Images Europe
Der nächste Stern am Tennishimmel

Dieser kleine Rebell schlägt Tennisgrössen wie Nadal oder Murray und trägt ein Macho-Tattoo auf dem Arm

Nicht erst seit seinem Überraschungssieg gegen Andy Murray ist Borna Coric einer der hellsten Sterne am Tennishimmel. Der 18-jährige Kroate hat Talent, berühmte Förderer – und ein unerschütterliches Selbstvertrauen.
27.02.2015, 11:4927.02.2015, 12:25
Tobias Wüst
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«Ich wollte eigentlich schon nach Hause gehen», meint Borna Coric nach seinem überraschenden Viertelfinalsieg gegen Andy Murray in Dubai. Denn: Eigentlich hätte der jungen Kroate gar nicht mehr auf dem Court stehen sollen.

Andy Murray verzweifelt in Dubai am aufstrebenden Youngster Borna Coric.
Andy Murray verzweifelt in Dubai am aufstrebenden Youngster Borna Coric.Bild: Kamran Jebreili/AP/KEYSTONE

Bereits in der Qualifikation zum hochdotierten Hartplatzturnier scheitert Coric am Franzosen Fabrice Martin. Doch dann wird das Pech anderer zu seinem Glück: Philipp Kohlschreiber erkrankt und muss aufgeben, Coric rutscht als Lucky Loser doch noch ins Hauptfeld.

Ritterschlag von der Weltnummer 1

Glück ist etwas, auf das der Youngster sonst nicht primär zählen muss; seine Hauptwaffe ist das Selbstvertrauen. Corics Freund und Gelegenheits-Trainingspartner Novak Djokovic hat ihn vor seinem Coup gegen den schottischen Braveheart bereits mit folgenden Worten geadelt: «Er ist seinem Alter weit voraus. Sehr routiniert, sehr abgeklärt, sehr ehrgeizig, sehr selbstbewusst.»

Ein völlig fassungsloser Coric nach seinem Überraschungssieg gegen Rafael Nadal.
Ein völlig fassungsloser Coric nach seinem Überraschungssieg gegen Rafael Nadal.Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS

Diese Elemente bilden denn auch die Eckpfeiler seiner bisherigen Tenniskarriere. Nach seinem US-Open-Titel 2013 bei den Junioren gelingt ihm nur ein Jahr später der Durchbruch auf der Profi-Tour: In Basel schlägt er neben der damaligen Weltnummer 13 Ernests Gulbis auch noch Rafael Nadal und stösst in seinen ersten Halbfinal vor.

«Er ist seinem Alter weit voraus. Sehr routiniert, sehr abgeklärt, sehr ehrgeizig, sehr selbstbewusst.»
Novak Djokovic über Borna Coric

Und meint nach dem Turnier grossspurig: «Ich will die Weltnummer 1 werden. Aber ich will nicht der nächste Nadal oder Federer sein.»

In diesem Takt geht es weiter: «Druck ist kein Problem für mich, sondern ein Privileg», meint Coric am Donnerstag nach seinem Triumph gegen Murray.

«Nichts Schlimmeres als gewöhnlich zu sein»

Im November ist er 18 geworden. Kurz darauf lässt sich der Rebell sein erstes Tattoo stechen.

«Es gibt nichts Schlimmeres im Leben, als gewöhnlich zu sein.»
«Es gibt nichts Schlimmeres im Leben, als gewöhnlich zu sein.»bild: twitter/@josé morgado

Seine Mutter finde das zwar «dumm von mir», doch er sei ja jetzt volljährig und könne seine eigenen Entscheidungen treffen. Das wenig kleinmütige Statement trifft das Wesen des Kroaten ziemlich genau. Und gewöhnlich ist Coric ja schon lange nicht mehr, spätestens nachdem er 2014 um 276 Ranglistenplätze nach oben rauscht und als Belohnung den «Star of Tomorrow Award» erhält.

Auf dem Court wirkt der Jungspund zwar bereits wie ein abgebrühter Hase, doch er versichert: «Glaube mir, ich bin ein sehr nervöser Mensch.» Er versuche einfach immer, das so gut wie möglich zu verbergen. Aus taktischen Gründen: «Wenn mein Gegner meine Nervosität mitkriegt, kann er das gegen mich verwenden.»

Coric erklärt in Basel, wie er gegen seinen Liebling Mike Tyson im Ring bestehen würde und was er sich am liebsten auf die Pizza legt.video: youtube/atpworldtour

Der Sohn eines Anwaltspaars ist ein begnadeter Tennisspieler – in einer Sportart nach eigener Aussage aber noch besser: Tischtennis. Damit wäre seine Alternativkarriere, hätte es nicht zum Tennisspieler gereicht, eigentlich vorgeplant. Wäre er also Tischtennisspieler geworden? Mitnichten! Seine überraschende Antwort: «Boxer. Ich liebe den Sport.»

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