Die von Israel einseitig akzeptierte Waffenruhe in Nahost scheint nicht zu halten. Die Armee habe als Reaktion auf den Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen ihre Angriffe auf das Palästinensergebiet wieder aufgenommen, bestätigte eine Armeesprecherin in Tel Aviv am Dienstag. Israels Sicherheitskabinett hatte am Morgen einem ägyptischen Waffenruhe-Vorschlag zugestimmt. Die im Gazastreifen herrschende Hamas lehnt die Initiative bislang ab. Militante Palästinenser feuerten seitdem Dutzende von Raketen auf Israel ab.
Die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Repräsentanten, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Armee daraufhin angewiesen, wieder Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Es seien «harte Schläge gegen Terrorziele in Gaza» genehmigt worden. Netanjahu hatte zuvor eine Verstärkung der Angriffe im Gazastreifen angedroht, sollte die radikal-islamische Hamas die Waffenruhe nicht einhalten. «Wenn Hamas die Vorschläge ablehnt und der Raketenbeschuss nicht endet, sind wir darauf vorbereitet, unsere Angriffe fortzusetzen und zu verstärken», sagte Netanjahu in Tel Aviv bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier. (sda/dpa/afp)