Schweiz
Wirtschaft

Die «Second Lady» der USA zu Gast in der Schweiz und beeindruckt vom «unique swiss model»

Jill Biden
Jill Biden gestern während eines Rundgangs beim Technologiekonzern Bühler.Bild: screenshot srf
Glamour in Winterthur

Die «Second Lady» der USA zu Gast in der Schweiz und beeindruckt vom «unique swiss model»

16.09.2014, 12:4511.11.2020, 12:40
Mehr «Schweiz»

In Winterthur ist am Dienstag hoher Besuch empfangen worden: Jill Biden, Ehefrau es demokratischen US-Vizepräsidenten Joe Biden, nahm am ersten internationalen Berufsbildungskongress teil. Biden ist Pädagogin und Lehrerin und macht sich seit Jahren für die Berufsbildung stark. Zudem ist sie die erste «Second Lady», die Vollzeit arbeitet.

Im Unterschied zum Schweizer System der Berufsbildung holen sich die Jugendlichen die praktische Ausbildung aber nicht in einem Unternehmen, sondern lernen den Beruf komplett in der Schule. Der oftmals schwierige Einstieg in die Wirtschaft folgt erst danach.

Beeindruckt vom «unique Swiss model»

Biden zeigte sich in ihrer Rede deshalb beeindruckt vom «unique Swiss model», dem einzigartigen Schweizer Modell. Auch in den USA müssten die Jugendlichen vermehrt die Gelegenheit haben, den Einstieg in die Wirtschaft schon während der Ausbildung zu schaffen.

Noch fehle aber vielen Unternehmen die Bereitschaft, Lehrlinge auszubilden. Biden befürwortet deshalb die Pläne der US-Regierung, die Berufsbildung zu erweitern und mit einem Anreizsystem Firmen zur Lehrlingsausbildung zu motivieren.

Ein konkretes Bild vom «unique Swiss model» der Berufsbildung hatte sich die Ehefrau des US-Vize am Tag zuvor in Uzwil SG gemacht. Biden stattete dem Technologie-Unternehmen Bühler einen Besuch ab und liess sich dort über die Lehrlingsausbildung informieren.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann (FDP), der den vom Bund lancierten Kongress eröffnete, zeigte sich bei einem kurzen Medientermin stolz auf das Schweizer System. Es sei einer der grossen Trümpfe dieses Landes. Der Erfolg zeige sich in der relativ geringen Jugendarbeitslosigkeit von drei Prozent.

«Es braucht nicht nur Hochqualifizierte»
Johann Schneider-Ammann

In anderen Ländern sei die Jugendarbeitslosigkeit viel höher, weil zu lange zu viel Gewicht auf die Akademisierung gelegt worden sei. «Es braucht nicht nur Hochqualifizierte.»

Einem Anreizsystem oder gar einer Ausbildungsverpflichtung steht der Bildungsminister und ehemalige Unternehmer allerdings kritisch gegenüber. Das Schweizer System funktioniere heute so gut, weil es für die Unternehmen freiwillig sei, Lehrlinge aufzunehmen. Eine Verpflichtung dämpfe bei den Firmen nur die Motivation.

Am Nachmittag machte der Tross der Second Lady dann an der Bahnhofstrasse Halt, wie ein User auf Twitter berichtete.

(wst/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Masslos übertrieben» – Aktionärsvereinigung Actares kritisiert Ermottis Lohn

An der bevorstehenden Generalversammlung der UBS vom Mittwoch dürfte der Lohn von Sergio Ermotti unter den Aktionären zu reden geben. Zwar arbeite der Bank-CEO «nach allen bisherigen Erkenntnissen erfolgreich», seine Vergütung sei jedoch «masslos übertrieben», kritisiert im Vorfeld etwa die Aktionärsvereinigung Actares.

Zur Story