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Aargauer Grünen-Präsident fordert: Geri Müller soll als Nationalrat zurücktreten

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Bild: KEYSTONE
Affäre ein «zeichen der überlastung»

Aargauer Grünen-Präsident fordert: Geri Müller soll als Nationalrat zurücktreten

Wenn Geri Müller nach seiner Nackt-Selfie-Affäre wieder als Stadtammann von Baden tätig sein will, dann sollte er sein Nationalratsmandat niederlegen. Das sagte Grünen-Präsident Jonas Fricker am Dienstag im «TalkTäglich» auf TeleM1.
27.08.2014, 04:0727.08.2014, 09:58
Philipp zimmermann / aargauer zeitung
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Ein Artikel von
Aargauer Zeitung

250 Personen stärkten an der Selfie-Kundgebung vom Montag vor dem Badener Stadthaus Geri Müller den Rücken. Doch trotz all der Fotos mit «Geri bleibt»-Buttons fordern Badens Bürgerliche weiterhin den Rücktritt des krankgeschriebenen Stadtammanns.

Reto Huber, CVP-Fraktionspräsident im Einwohnerrat, doppelte denn auch im gestrigen «TalkTäglich» auf Tele M1 nach. Von Moderator Werner De Schepper auf die Gründe für die Rücktrittsforderung angesprochen, verwies er auf die Würde und den Respekt vor dem Amt. Geri Müllers Selfies würden ein schiefes Licht auf die Stadt Baden werfen. Er könne das nicht so einfach wegwischen.

Huber kam auch auf die Pressekonferenz vom Dienstag vergangener Woche zu sprechen, mit der Vertrauensfrage, auf die sich Geri Müller dort selber bezogen hatte. Huber: «Wir fordern seinen Rücktritt und er kann sich der Wiederwahl stellen.»

Psychologe Thomas Spielmann, Reto Huber (CVP-Fraktionspräsident), Jonas Fricker (Präsident Grüne Aargau) und Moderator Werner de Scheppber.
Psychologe Thomas Spielmann, Reto Huber (CVP-Fraktionspräsident), Jonas Fricker (Präsident Grüne Aargau) und Moderator Werner de Scheppber.Bild: screenshot tele m1

Vertrauensfrage noch offen

Dieser Forderung schloss sich der Aargauer Grünen-Präsident Jonas Fricker teilweise an. Ja, Geri Müller solle sich wieder der Wahl stellen –allerdings nicht sofort, sondern erst am nächsten ordentlichen Wahltermin. Fricker wurde nicht müde, den Leistungsausweis von Geri Müller hervorzuheben. 

Jetzt auf

Die zentrale Vertrauensfrage sei für ihn aber, ob die Verwaltung noch mit Geri Müller zusammenarbeiten wolle. Hier hakte der Villiger Psychologe Thomas Spielmann ein. Entscheidend sei, wie Geri Müller bisher als Chef aufgetreten sei, ob er einen menschlich korrekten, loyalen und fachkompetenten Eindruck hinterlassen habe. «Dann kann man sich aussprechen», meint der Psychologe. 

Jonas Fricker sieht die Selfie-Affäre Müllers als Zeichen der Überlastung.
Jonas Fricker sieht die Selfie-Affäre Müllers als Zeichen der Überlastung.Bild: GRUENE

Laut Fricker hat sich Geri Müller auch schon mit den beiden Sekretärinnen, die er mit einer schlüpfrigen Bemerkung im Chat vor den Kopf gestossen hat, «ausgetauscht». 

Zudem sei die Selfie-Affäre auch ein Ausfluss der Überlastung von Geri Müller. Wolle er Badens Stadtammann bleiben, sollte er sein Nationalratsmandat niederlegen. 

Die Sendung wurde am Dienstagabend um 18.30 Uhr erstmals augestrahlt und wird stündlich wiederholt.  

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