Mindestens 10'000 Ungarn haben am Sonntag in Budapest gegen die Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban demonstriert. Anlass war ein Skandal um die Leiterin des ungarischen Finanzamts, Ildiko Vida.
Es war bekanntgeworden, dass Vida zu sechs regierungsnahen Personen gehört, gegen die die USA wegen Korruptionsverdachts ein Einreiseverbot verhängt haben. Die Demonstranten, die einen kilometerlangen Budapester Boulevard füllten, verlangten Vidas Rücktritt. Sie riefen «Orban, hau ab», wie in Live-Übertragungen ungarischer TV-Sender zu hören war.
Erste Informationen über die Einreiseverbote hatte der US-Geschäftsträger in Budapest, André Goodfriend, im Oktober bekanntgegeben - allerdings ohne Namensnennung. Es seien Interessen amerikanischer Unternehmen geschädigt worden, sagte Goodfriend. (kad/sda/dpa)