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Australien

Australische Schüler kopieren überteuertes Medikament

Die australischen Studenten, welche Daraprim für läppische zwei Dollar herstellen konnten.
Die australischen Studenten, welche Daraprim für läppische zwei Dollar herstellen konnten.bild: alice williamson

Australische Schüler kopieren überteuertes Medikament – für zwei Dollar

02.12.2016, 15:3802.12.2016, 15:42
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Vergangenes Jahr war Martin Shkreli wohl einer der meistgehassten Amerikaner. Der Grund: Seine Firma Turin Pharmaceuticals hatte das Entzündungs-Medikament Daraprim gekauft, welches unter anderem bei der Aids-Therapie eingesetzt wird, und den Preis von 13,50 auf 750 Dollar pro Pille erhöht – um satte 5000 Prozent also.

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Australische Schüler haben nun bewiesen, dass das Medikament extrem günstig herstellbar ist. Die elf Schüler zwischen 16 und 17 Jahren haben es erfolgreich geschafft, das Medikament Daraprim für läppische zwei Dollar zu produzieren, wie die «Washington Post» berichtet.  

Die junge Forschergruppe aus Sydney tüftelte ausserhalb ihrer Schulzeit an einer möglichst kostengünstigen und reinen Form des Medikaments. Unterstützung erhielten sie einerseits von ihrem Chemielehrer aber auch von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt. Dies, weil sie ihren Arbeitsprozess regelmässig auf der Plattform «Open Source Malaria» dokumentierten und so ständig Feedbacks und Anregungen erhielten. 

15 Dollar kostete das Material die Studenten, um rund 3,7 Gramm Daraprim herzustellen. In den USA müsste man für diese Menge um die 100'000 Dollar berappen. 

Mit ihrem Vorzeigeprojekt wollen die Studenten jedoch nicht den US-Markt stürmen. Alice Williamson, Dozentin an der Universität Sydney, hat die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Vorhaben begleitet, und hofft, wie sie gegenüber der «Washington Post» sagt, dass das Projekt Pharma-Riesen die Augen öffne: «Wenn Schüler mit so wenig Vorwissen es schaffen, ein so wichtiges Medikament zu so tiefen Kosten herzustellen, wie kann man dann damit wegkommen, 750 Dollar dafür zu verlangen?»

Martin Shkreli, der Buhmann der Nation, hat ebenfalls Wind von der Erfolgsstory bekommen. Seine Reaktion auf Twitter? Sagen wir's mal so: Sympathiepunkte wird er damit nicht ernten: 

(gin)

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65 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madison Pierce
02.12.2016 17:10registriert September 2015
Nächste Aufgabe: Herstellung von Druckertinte und Parfum für weniger als 1000 Fr./Liter. :)
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moedesty
02.12.2016 16:35registriert Oktober 2016
Da bleibt mir nichts anderes übrig als dem Mann HIV zu wünschen.

Mann soll zwar niemanden so etwas wünschen, aber mit seinem Tweet hat er danach gefragt.
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Calvin Whatison
02.12.2016 17:21registriert Juli 2015
Dieser Martin Shkreli ist ein A....loch. Da das Patent für dieses Medikament abgelaufen ist, wären andere Pharma Konzerne in der Pflicht. Aber eben, Geier unter sich.
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