Die Polizei in Australien hat nach eigenen Angaben einen gross angelegten Terroranschlag an Weihnachten auf das Zentrum der Millionenstadt Melbourne verhindert. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurden bei mehreren Razzien sieben junge Männer festgenommen.
Bei dem Grosseinsatz waren rund 400 schwer bewaffnete Polizisten im Einsatz. Die Verdächtigen waren seit Wochen beobachtet worden. Polizeisprecher Graham Ashton sagte, die Festgenommenen hätten vermutlich an Weihnachten mit Sprengstoff, Messern und Gewehren an mehreren Orten in Melbourne zuschlagen wollen.
Geplant waren Anschläge auf mehrere touristische Ziele, unter anderem auf den Bahnhof Flinders Street und die Paulus-Kathedrale. «Wenn uns dies durchgerutscht wäre, wäre es sicherlich ein folgenschwerer Anschlag geworden. Der hätte das Potenzial gehabt, eine ganze Reihe von Menschen zu verletzen oder zu töten.»
Police confirm 7 arrests over allegations of a Christmas day terror plot at three of Melbourne's major landmarks https://t.co/BcQTRQniab pic.twitter.com/LQUkEwvOIi
— Sky News Australia (@SkyNewsAust) 22. Dezember 2016
Vier der Festgenommenen seien in Australien geboren und aufgewachsen. Sie hätten sich selbst radikalisiert und seien durch die Propaganda der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») zu ihren Plänen inspiriert worden.
Regierungschef Malcolm Turnbull sprach von einem «sehr schwerwiegenden» Anschlag zu Weihnachten, den die Polizei vereitelt habe. «Diese Terroristen wollten es (Weihnachten) zerstören. Sie wurden gestoppt.»
«Islamistischer Terrorismus ist eine globale Herausforderung, die uns alle betrifft. Aber wir dürfen uns nicht von Terroristen einschüchtern lassen», sagte Turnbull auch mit Erwähnung des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, bei dem zwölf Menschen starben.
Daniel Andrews, Regierungschef des Bundesstaates Victoria, kündigte zusätzlichen Polizeischutz für Melbourne für die Feiertage an. «Was hier geplant wurde, war nicht ein Akt des Glaubens oder des religiösen Bekenntnisses, sondern es war in seiner Planung eine Tat des Bösen, eine kriminelle Tat.» (sda/afp/dpa)