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Unbeabsichtigtes Geständnis: «Ich habe sie alle getötet»

Unter Mordverdacht: der New Yorker Immobilien-Magnat Robert Durst.
Unter Mordverdacht: der New Yorker Immobilien-Magnat Robert Durst.Bild: MIKE SEGAR/REUTERS

Unbeabsichtigtes Geständnis: «Ich habe sie alle getötet»

Nach einem unbeabsichtigten Geständnis im Rahmen einer US-Fernsehserie ist der New Yorker Immobilien-Magnat Robert Durst unter Mordverdacht festgenommen worden. 
16.03.2015, 14:1016.03.2015, 15:01
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Der 71-jährige Robert Durst sei am Samstag in einem Hotel von New Orleans verhaftet worden, berichteten US-Medien unter Berufung auf die Polizei. Einen Tag nach seiner Festnahme lief die letzte Folge einer TV-Dokumentation über Durst, in der er sagt, er habe «alle getötet». Durst wird den Berichten zufolge des Mordes an seiner Freundin Susan Berman verdächtigt.

Diese war im Jahr 2000 in Los Angeles erschossen worden, einen Tag bevor die Polizei sie zu dem mysteriösen Verschwinden von Dursts Ehefrau im Jahr 1982 befragen wollte. Die Polizei hatte den exzentrischen Multimillionär damals im Verdacht, für das Verschwinden seiner Frau verantwortlich zu sein, doch wies er stets jede Verwicklung in den Fall zurück.

«Was zum Teufel habe ich eigentlich getan? Alle getötet, ganz klar.»

Im Jahr 2003 dann wurde Durst wegen des Mordes an einem 71-jährigen Nachbarn in Texas angeklagt, dessen zerstückelte Leiche zwei Jahre zuvor gefunden worden war. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN berief er sich jedoch auf Notwehr und wurde von den Geschworenen freigesprochen.

Mikrofon nicht ausgeschaltet

Video: YouTube/CBS Evening News

Durst stammt aus einer Familie wohlhabender Immobilienbesitzer. Der Sender HBO nahm die mysteriösen Todesfälle zum Anlass für eine sechsteilige Dokumentation mit dem Titel: «The Jinx: The Life and Deaths of Robert Durst» (Der Unglücksbringer: Das Leben und die Toten des Robert Durst).

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In der letzten Folge ist der 71-Jährige zu hören, wie er vor sich hin murmelt: «Was zum Teufel habe ich eigentlich getan? Alle getötet, ganz klar» - offensichtlich hatte er nicht bemerkt, dass das drahtlose Mikrofon immer noch eingeschaltet war, als er nach einem längeren Interview die Toilette aufsuchte.

Nach Informationen der «Los Angeles Times» spielte der Dokumentarfilm bei Dursts Festnahme durchaus eine Rolle, auch wenn die Polizei sich dazu nicht äussern wollte.

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Falsche Papiere

Ermittler des FBI gingen nach Informationen des Senders ABC davon aus, dass Durst fliehen wollte. In dem Hotel in New Orleans habe er unter falschem Namen eingecheckt und sei mit falschen Papieren gereist.

Der Anwalt Chip Lewis sagte der «Washington Post», sein Mandant habe zehn Jahre lang seine Unschuld beteuert, daran habe sich «nichts geändert». Allerdings sei nicht klar, ob Lewis schon von Dursts Bemerkungen wusste - und ob diese überhaupt gerichtstauglich seien, berichtete das Blatt. (whr/sda/afp)

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