In Brasilien hat ein Parlamentsausschuss die Amtsenthebung von Staatschefin Dilma Rousseff empfohlen. Das Komitee ist repräsentativ aus den politischen Kräften im Parlament zusammengesetzt. Das Parlament stimmt als nächstes über die Empfehlung ab.
Von den 65 Mitgliedern des Ausschusses entschieden sich am Montag (Ortszeit) 38 für das Verfahren zur Amtsenthebung, 27 votierten dagegen. Die Entscheidung im Plenum soll am Sonntag oder am Montag fallen.
Dabei sind zwei Drittel der Stimmen, also 342 von 513, notwendig, damit der Antrag auf Amtsenthebung dem Senat vorgelegt werden kann. Dieser entscheidet dann abschliessend über eine Amtsenthebung der Präsidentin. Bis zur Verkündung der endgültigen Entscheidung könnte Rousseff bis zu 180 Tage suspendiert werden.
Der Politikerin der gemässigt linken Arbeiterpartei (PT) wird zur Last gelegt, Zahlen im Staatshaushalts geschönt und ihren Wahlkampf illegal mit Spenden von Zulieferern des staatlichen Ölkonzerns Petrobras finanziert zu haben.
Seit Wochen sieht sich Rousseff mit Massenprotesten konfrontiert. Erst kürzlich platzte ausserdem ihre Regierungskoalition mit der rechtsliberalen Partei der Demokratischen Bewegung (PMDB). (cma/sda/afp)