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Brexit

Labour-Chef Corbyn wird Vertrauen entzogen +++ Merkel: Keine «Rosinenpickerei» +++ Brexit-Gegner demonstrieren

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So reagiert die britische Presse auf den Brexit
Die «Sun» machte vor dem Referendum Front gegen die EU – und titelt nun hämisch: «See EU later».
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Labour-Chef Corbyn wird Vertrauen entzogen +++ Merkel: Keine «Rosinenpickerei» +++ Brexit-Gegner demonstrieren

27.06.2016, 09:3528.06.2016, 21:12
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21:09
Brexit-Gegner demonstrieren in britischen Städten
Tausende Brexit-Gegner haben in Grossbritannien gegen den EU-Austritt des Landes demonstriert. In London protestierten am Dienstagabend trotz Regens Hunderte mit EU-Fahnen und EU-Sprechchören gegen das Ergebnis des historischen EU-Referendums.

Demos gab es unter anderem auch in Bristol, Cardiff und Oxford. Vor allem junge Menschen fühlen sich von der älteren Generation, die mehrheitlich für den Brexit war, um ihre Chancen betrogen. «Euer Fehler, unsere Zukunft», stand auf einem Schild auf dem Londoner Trafalgar Square. (sda/dpa)
20:56
Boris Johnson auf Pornhub aufgetaucht
Boris Johnsons Siegesrede nach dem Brexit hat es bis auf Pornhub.com gebracht, wie das Digitalmagazin Dazed schreibt.
Gut 8000 Personen haben das Video mit dem Titel «Dumb British blond fucks 15 million people at once» inzwischen angeschaut.
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20:18
Petition unterstützt Corbyn
Über 220'000 Menschen setzen sich mit einer Online-Petition für den Verbleib von Corbyn als Chef der Labour-Partei ein.
Diesem wurde am Dienstag von seinen Fraktionskollegen im Parlament das Vertrauen entzogen.

20:03
Hier kriegt Nigel Farage im EU-Parlament die Leviten gelesen
19:15
EU-Chefs bedauern Entscheid
Der Brexit hat am Dienstag das Gipfeltreffen der EU-Staaten und Regierungschefs in Brüssel dominiert. Der französische Präsident François Hollande bezeichnete den britischen Entscheid, aus der EU auszutreten, als «schmerzhaft». Die EU-Chefs erwarten von London jetzt aber entschlossenes Handeln.

Denn die aktuell herrschende Unsicherheit bereitet den Politikern der EU Sorge. Neben der politischen Verunsicherung, wie es nun mit der EU weiter gehen soll, gilt es auch, der Wirtschaft ein stabiles Umfeld zu garantieren.

«Ich bin überzeugt, es gilt keine Zeit zu verlieren», sagte daher Hollande. Es sei in beider Interessen, jenen des Vereinigten Königreichs wie auch der EU, dass London so rasch wie möglich den Austrittsantrag stellt. Auch die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini drängte auf eine schnelle Klärung der britischen Position.

Zudem verabschiedete vor dem EU-Gipfel das EU-Parlament eine rechtlich nicht bindende Resolution, in der es Grossbritannien zu einer raschen Austrittserklärung auffordert.

Trotz allem hatten die EU-Chefs nicht erwartet, dass Cameron bereits am Dienstag den Austritt aus der EU verkündet und damit den Artikel 50 der EU-Verträge auslöst. Dann nämlich beginnt eine zweijährige Frist, in welcher der Austritt abgewickelt werden muss.

Man wolle dem Königreich zuerst die Gelegenheit geben, sich innenpolitisch zu stabilisieren, hiess von EU-Diplomaten. EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte dazu: «Wir müssen geduldig sein.» (sda)
French President Francois Hollande (L) talks with Britain's Prime Minister David Cameron during the EU Summit in Brussels, Belgium, June 28, 2016. REUTERS/Phil Noble
Bild: PHIL NOBLE/REUTERS
18:28
Kein NExit - Niederlande wollen bleiben
Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders ist mit seiner Initiative für eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft der Niederlande gescheitert. Sein Antrag wurde am Dienstag von einer überwältigenden Mehrheit des Parlaments in Den Haag abgelehnt. Nur 14 der 75 Abgeordnete stimmten dafür.

Wilders hatte die Regierung aufgefordert, so schnell wie möglich ein Referendum über einen «Nexit» auszuschreiben. Nach der heutigen Gesetzeslage ist eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft der Niederlande nicht möglich.

Wilders hat seine Niederlage eingestanden, aber zugleich via Twitter auf die nächste Parlamentswahl der Niederlande hingewiesen, die im März 2017 stattfindet.

17:50
Labour-Abgeordnete sprechen Chef Corbyn Misstrauen aus
Die Labour-Abgeordneten im britischen Unterhaus haben am Dienstag ihrem Parteichef Jeremy Corbyn das Misstrauen ausgesprochen. Der Entscheid fiel mit 172 zu 40 Stimmen.

Das Misstrauensvotum hat aber keine unmittelbaren Konsequenzen. Zunächst war am Dienstag unklar, wie der Oppositionschef reagieren würde.

Corbyn ist an der Basis sehr beliebt, hat aber wenig Verbündete im Parlament. Er hat bereits erklärt, dass er wieder kandidiert, wenn es eine Neuwahl für den Vorsitz der sozialdemokratischen Labour-Partei geben sollte.

Corbyn wird Führungsschwäche vorgeworfen sowie zu wenig Entschlossenheit im Wahlkampf vor dem Brexit-Referendum.
16:48
Sturgeon will Schottlands Platz in der EU verteidigen
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon ist nach dem Brexit-Votum der Briten entschlossen, Schottlands Platz in der EU zu verteidigen. Sie werde am Mittwoch nach Brüssel reisen und dort Gespräche mit den Spitzen des EU-Parlaments führen, sagte sie im schottischen Parlament.
Scotland's First Minister Nicola Sturgeon leaves after voting in the EU referendum, at Broomhouse Community Hall in Glasgow, Scotland, Britain June 23, 2016. REUTERS/Clodagh Kilcoyne
Bild: CLODAGH KILCOYNE/REUTERS
15:34
Cameron: «möglichst enge» Beziehungen zur EU
Der britische Premier David Cameron will beim EU-Austritt seines Landes offensichtlich eine direkte Konfrontation mit den europäischen Partnern vermeiden. «Ich will, dass dieser Prozess so konstruktiv wie möglich ist», sagte Cameron vor Beginn des EU-Gipfeltreffens in Brüssel.
15:27
Hintergrund: Brexit-Antreiber Boris Johnson
Boris Johnson, das Gesicht der Brexit-Kampagne, entwickelt sich zum meist gehassten Mann der Insel – weil vielen Briten erst jetzt dämmert, was er ihnen da eingebrockt hat.
Vote Leave campaign leader Boris Johnson leaves his home in London, Britain June 27, 2016. REUTERS/Neil Hall TPX IMAGES OF THE DAY
Bild: NEIL HALL/REUTERS
14:24
Tusk kündigt Sondergipfel ohne Briten an
EU-Ratspräsident Donald Tusk will für September ein weiteres «informelles Treffen» der Staats- und Regierungschefs zur Zukunft der EU einberufen – und zwar ohne Grossbritannien. Tusk betonte zudem, es sei an Grossbritannien, die Trennung von der Europäischen Union einzuleiten.
13:13
Juncker zu Farage: «Warum sind Sie hier?»
Als Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor dem Europaparlament Respekt vor dem britischen Entscheid zum Brexit einforderte, klatschte ein Abgeordneter besonders lange: Nigel Farage. Juncker wendete sich an den Ukip-Chef mit der Bemerkung: «Das ist das letzte Mal, dass Sie hier applaudieren.» Und ohnehin frage er sich, fuhr Juncker fort: «Warum sind Sie überhaupt hier?»
13:01
Buhrufe für Farage im Europaparlament
Als Ukip-Chef Nigel Farage heute im Europaparlament sprach, wurde er von Buhrufen empfangen.
11:35
Merkel: Keine «Rosinenpickerei» für Grossbritannien
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat deutlich gemacht, dass es für Grossbritannien im künftigen Verhältnis zur EU keine «Rosinenpickerei» geben wird. Es werde einen klaren Unterschied geben zwischen einem EU-Mitglied und einem Drittstaat.
«Wer aus dieser Familie austreten möchte, der kann nicht erwarten, dass damit alle Pflichten entfallen, die Privilegien aber weiter bestehen bleiben.» Merkel äusserte sich in einer Regierungserklärung während einer Sondersitzung des deutschen Bundestags zum Brexit-Votum.
German Chancellor Angela Merkel delivers a government declaration on the consequences of the Brexit vote at the lower house of parliament Bundestag in Berlin, Germany, June 28, 2016. REUTERS/Fabrizio  ...
Bild: FABRIZIO BENSCH/REUTERS
11:24
Juncker fordert schnellen Austritt
Nach dem Brexit-Referendum hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker London aufgefordert, so schnell wie möglich den Austritt aus der EU offiziell zu erklären. «Ich möchte, dass das Vereinigte Königreich seine Position klarstellt», sagte Juncker vor dem EU-Parlament in Brüssel.
Dies müsse nicht heute oder morgen passieren, «aber schnell». Denn Europa könne sich keine «längere Phase der Unsicherheit» leisten, sagte Juncker weiter.
10:29
John gibt Boris und Nigel Saures
Der in den USA lebende britische Komiker John Oliver hat in seiner Show «Last Week Tonight» auch etwas über den Brexit zu sagen. Boris Johnson und Nigel Farage kommen darin nicht gut weg. Und David Cameron erst!
8:51
«Kein Machtverlust für die EU»
Der Austritt Grossbritanniens wird nach Ansicht der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini nicht zu einem Machtverlust der EU führen. «Die EU ist und bleibt eine fundamentale Macht in der Welt», sagte sie der «Süddeutschen Zeitung».
Wirtschaftlich, aber auch in der Entwicklungshilfe, bei der Sicherheit, in der Diplomatie und der Verteidigung bleibe die EU wichtig, sagte Mogherini. Grossbritannien habe zwar «grossen Anteil» an Entwicklungshilfe, Verteidigung und Diplomatie. «Aber es ist trotzdem nur ein Staat von 28. 27 bleiben. Die EU bleibt», sagte die europäische Chefdiplomatin.
European Union foreign policy chief Federica Mogherini talks to the media after meeting U.S. Secretary of State John Kerry (unseen) at the EU Commission headquarters in Brussels, Belgium, June 27, 201 ...
Bild: FRANCOIS LENOIR/REUTERS
8:45
Osborne will Cameron nicht beerben
Der britische Finanzminister George Osborne will sich nicht um die Nachfolge von Premierminister David Cameron bewerben. Er sei nicht der Richtige, um die konservativen Tories zu führen, weil er für einen Verbleib in der EU geworben habe, schrieb Osborne in der «Times» vom Dienstag.
Britain's Chancellor of the Exchequer George Osborne speaks at a news conference in central London, Britain June 27, 2016. REUTERS/Richard Pohle/Pool
Bild: POOL/REUTERS
8:24
Pfund stabilisiert sich
Der Absturz des Pfund Sterling ist vorerst gestoppt. Am Tag fünf nach dem Brexit-Referendum verteuerte es sich am Dienstag um 0,7 Prozent auf 1,3305 Dollar. Diese Erholung ist aber nach Ansicht von Analysten nur vorübergehend.
Am Freitag und Montag war das Pfund um insgesamt mehr als zehn Prozent abgestürzt und mit 1,3118 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt 1985.
7:35
Queen: «Jedenfalls bin ich noch am Leben, ha!»
In ihrem Königreich geht es seit dem Brexit-Votum drunter und drüber – Elizabeth II. bewahrt die Fassung. «Jedenfalls bin ich noch am Leben, ha!», sagte die britische Königin bei einem Besuch in Nordirland auf die Frage, ob es ihr gut gehe.
Britain's Queen Elizabeth arrives at Hillsborough Castle in Northern Ireland June 27, 2016. REUTERS/Clodagh Kilcoyne
Bild: CLODAGH KILCOYNE/REUTERS
6:54
CS-Aktie auf Rekordtief
Die Aktien der Credit Suisse (CS) stehen seit dem Brexit-Entscheid in Grossbritannien stark unter Druck. Seit Beginn des Jahres hat das CS-Papier an der Börse die Hälfte seines Werts verloren. Dies während der Gesamtmarkt nur knapp über 12 Prozent eingebüsst hatte. Die Anteile der Grossbank fielen gestern erneut stark um fast 10 Prozent. Mit einem Wert von Fr. 10.02 erreichte der Kurs um 14 Uhr gar sein historisches Tief. (nordwestschweiz)
6:52
Grossbritannien verliert Top-Rating
Nach dem Votum für einen Brexit haben zwei grosse Ratingagenturen Grossbritanniens Kreditwürdigkeit herabgestuft. Die Ratingagentur S&P entzog dem Land die Bestnote. Fitch nahm die Bonitätseinstufung von «AA+» auf den drittbesten Wert «AA» zurück. (sda)
5:30
Minister sieht Chance für zweite Abstimmug
Der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt hält eine zweite Volksabstimmung über die Mitgliedschaft seines Landes in der Europäischen Union für möglich. Voraussetzung sei, dass mit der EU ein Einwanderungsabkommen erzielt werde.

Dieses müsste Grossbritannien die vollständige Kontrolle über seine Grenzen einräumen, erklärte Hunt in einem vom «Daily Telegraph» am späten Montagabend veröffentlichten Brief. Hunt schrieb, der neue Regierungschef solle die Chance erhalten, mit der EU zu verhandeln, bevor Grossbritannien einen Antrag auf Austritt stelle.

Bevor die Uhr zu ticken beginne, müsse ein Abkommen mit der EU erreicht und dann der britischen Bevölkerung vorgelegt werden, erklärte der Minister. Dies könne durch ein zweites Referendum oder das Wahlprogramm der Konservativen für eine Parlamentswahl geschehen. Immigranten aus EU-Ländern waren ein zentrales Thema bei der Kampagne der Brexit-Befürworter.

Hunt werden Ambitionen auf die Nachfolge des konservativen Premierministers David Cameron nachgesagt, der nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der EU seinen Rücktritt bis Oktober angekündigt hat.
epa05393864 Britain's Secretary of State for Health Jeremy Hunt arrives for a cabinet meeting at Downing Street in London, Britain, 27 June 2016. British Prime Minister David Cameron is holding h ...
Bild: ANDY RAIN/EPA/KEYSTONE
(Bild: Jeremy Hunt)

Finanzminister George Osborne erklärte dagegen, er werde sich nicht um den Posten des Regierungschefs bewerben. In der «Times» schrieb Osborne, er habe sich sehr für den Verbleib seines Landes in der EU eingesetzt. Er akzeptiere das Ergebnis der Volksabstimmung, sei aber nicht die Person, die für die Einigkeit sorgen könne, die seine Partei jetzt brauche. Vor dem Referendum galt Osborne als möglicher Nachfolger Camerons, sollte sich dieser eines Tages zurückziehen. (sda/reu)
20:40
Merkel, Hollande und Renzi für rasche Brexit-Verhandlungen
Vor dem Gipfel in Brüssel signalisieren die drei Gründerstaaten Deutschland, Frankreich und Italien: Die Union bleibt - sie muss sich aber verändern. Die drei Länder wollen mit einer gemeinsamen Initiative zur Erneuerung der EU den Zusammenhalt der Europäer nach dem britischen Austritts-Votum sichern. Auf dem EU-Gipfel am (morgigen) Dienstag und Mittwoch in Brüssel sollten daher Vorschläge für einen «neuen Impuls» für die Europäische Union gemacht werden, sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten François Hollande und Italiens Regierungschef Matteo Renzi am Montagabend in Berlin.

Das Trio pocht auf einen raschen Beginn der Austrittsverhandlungen, die London in Gang setzen müsse. Vorabvereinbarungen erteilten sie eine klare Absage.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten Merkel, Hollande und Renzi: «Wir sind voller Zuversicht, dass die Europäische Union stark genug ist, um die richtigen Antworten zu geben. Wir haben keine Zeit zu verlieren.» Die EU könne nur vorangebracht werden, wenn sie weiter von ihren Bürgern getragen wird.
20:25
S&P entzieht Grossbritannien die Top-Bonität
In Reaktion auf das Brexit-Votum hat die US-Ratingagentur Standard & Poor's Grossbritannien die Top-Kreditwürdigkeit aberkannt. Die Bonität des Landes sei von der besten Stufe «AAA» auf «AA» herabgestuft worden, teilte die Agentur am Montag mit. Zudem sei der Ausblick negativ.

Die Abstufung sei darauf zurückzuführen, dass das Brexit-Votum «die Vorhersehbarkeit, die Stabilität und die Effektivität der politischen Prozesse in Grossbritannien» schwächen werde, so die Ratingagentur. Zudem seien Auswirkungen auf die britische Wirtschaft und die Staatsfinanzen zu erwarten.

Ein schlechteres Rating kann letzten Endes dazu führen, dass ein Land höhere Zinsen am Kapitalmarkt zahlen muss oder allgemein schlechter an frisches Geld gelangt. Grossbritannien gehörte zu den wenigen Ländern mit der Top-Note «AAA». (sda/dpa)
16:25
Boris und der Stinkefinger
Der frühere Londoner Bürgermeister ist mittlerweile eine polarisierende Figur in Grossbritannien. Seit er sich im Februar zum Anführer der Brexit-Kampagne aufschwang, wird er von EU-Befürwortern angefeindet – und nun für das politische Chaos nach dem Brexit-Votum verantwortlich gemacht.
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Dazu scheint das Fahrrad-Foto, das derzeit in sozialen Netzwerken kursiert, nur zu gut zu passen. Der Stinkefinger als spontane Reaktion auf das Brexit-Votum. Oder?

Nein. Denn das Foto ist bereits mehrere Monate alt. Es stammt aus dem November 2015, als Johnson einen neuen Londoner Radweg eröffnete. Der konservative Politiker zeigte sich damals unbeirrt. «Die Menschen, die ich auf dem Radweg getroffen habe, haben ihn offenbar gemocht», sagte er.
15:55
Nachfolge Camerons wird bis zum 2. September geregelt
Die Nachfolge des britischen Premierministers und Chefs der konservativen Tories wird nach Parteiangaben bis zum 2. September geregelt. Das gab die Tory-Partei am Montag in London bekannt. Cameron hatte nach dem Nein der Briten zu einem Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union (EU) seinen Rücktritt bis Oktober angekündigt und erklärt, eine formale Austrittserklärung obliege dann seinem Nachfolger. (sda/afp)
Britain's Prime Minister David Cameron gets in a car as he leaves 10 Downing Street in London, to address Parliament on Britain's European Union referendum choice to leave, Monday, June 27,  ...
Bild: Matt Dunham/AP/KEYSTONE
15:05
Merkel übt den Schulterschluss
Angesichts der Vielzahl von Reaktionen auf den Brexit in der EU hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel die EU-Staaten zur Geschlossenheit aufgerufen. Wenn die Kanzlerin für eine besonnene Reaktion werbe, dann habe sie damit «natürlich vor allem einen Appell an die 27 künftig dann verbleibenden Mitgliedstaaten gerichtet», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. «Denn unser Interesse ist es doch, dass wir jetzt nicht eine europäische Vielstimmigkeit zeigen, sondern, dass wir möglichst zu einer gemeinsamen Reaktion auf diese Herausforderungen kommen», fügte er hinzu. (sda/dpa/afp)
14:43
UKIP-Chef spricht morgen im EU-Parlament
Rechtspopulist Nigel Farage wird im EU-Parlament sprechen. Das teilte das Büro der stellvertretenden AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch Montag in Brüssel mit. Von Storch ist auch stellvertretende Vorsitzende der rechtspopulistischen EFDD-Fraktion im EU-Parlament, der auch die UKIP-Partei von Farage angehört. Die Abgeordneten kommen am Dienstag um 10.00 Uhr in Brüssel zusamme. (sda/dpa)
14:26
#BuggerOffBoris: Jamie Oliver vs. Johnson
Der Hashtag der Gegner von Brexit-Kopf Boris Johnson lautet #BuggerOffBoris (Verzieh dich, Boris). Unter diesem Hashtag hat sich nun Starkoch Jamie Oliver zu Wort gemeldet. Er kritisierte das Abstimmungsergebnis zwar, doch er respektiere die demokratisch gefällte Entscheidung, auch wenn sie ihm nicht gefalle, schrieb er auf Instagram. Doch Boris Johnson als neue politische Leitfigur, das könne er nicht ertragen. «Wenn Boris fucking Johnson neuer Premierminister wird, bin ich fertig. Dann bin ich raus. Mein Vertrauen in uns wäre für immer verloren. Also erhebt eure Stimme, Leute – hört auf, bloss zuzuschauen. Wir dürfen das nicht zulassen – teilt das wir blöde #BuggerOffBoris»


14:11
Schweizer Börse weiter im Minus
Nach dem Brexit sind gerade die Banken weiter unter Druck. Die Verliererliste führten die Titel der Grossbank Credit Suisse an, die um über 10 Prozent auf 10,10 Franken einbrachen. Auch bei der UBS ging es nach unten. Allerdings sanken die UBS-Aktien bis zum frühen Nachmittag «nur» um rund 7 Prozent auf 12,61 Franken.


Zu den weiteren Verlierer zählen Adecco sowie Dufry, die um rund 8,4 Prozent beziehungsweise um 8,3 Prozent sanken.


Der SMI-Index sank um 1,5 Prozent auf 7631 Zähler. (sda)
12:42
Auch Italiens Renzi will raschen Briten-Austritt
Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi drängt auf rasche Verhandlungen über den Austritt Grossbritanniens aus der EU nach dem Brexit-Referendum. «Die EU darf jetzt nicht eine einjährige Diskussion über die Austrittsprozeduren in Hinblick auf ein neues Referendum starten. Man darf die Botschaft des britischen Referendums nicht aus den Augen verlieren», sagte Renzi am Montag.



«Das was in Grossbritannien geschehen ist, kann für Europa die grösste Chance werden, wenn wir nicht nur auf Abwehr setzen. Man kann nicht so tun, als wäre nichts geschehen. Man darf nicht das Referendumsergebnis herunterspielen. Das britische Volk hat gewählt und die Stimme zählt», erklärte Renzi in einer Ansprache vor dem Senat in Rom. (sda)
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Ein bisschen Spass muss sein
von Daniel Huber
Monty-Python-Urgestein John Cleese retweetete diese Karikatur des belgischen Zeichners Kim Duchateau:
12:26
Gute, Idee, liebe EU-Befürworter!
Mit einem Krisentreffen in Tschechien haben der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier und sein französischer Amtskollege Jean-Marc Ayrault versucht, den mittelosteuropäischen EU-Staaten Sorgen vor den Brexit-Folgen zu nehmen. «Wir stimmen überein, dass die Debatte über die Zukunft der EU auf einer Plattform stattfinden muss, die alle 27 EU-Staaten umfasst», sagte der tschechische Aussenminister Lubomir Zaoralek nach dem Treffen in Prag. Daran nahmen auch die Aussenminister Polens, Ungarns und der Slowakei teil. Die sechs Ressortchefs riefen die britische Regierung zu baldigen Austrittsverhandlungen auf. «Grossbritannien muss die notwendigen Schritte unternehmen, damit die Verhandlungen anfangen können», sagte Zaoralek. (sda/dpa)
11:15
Jeder fünfte britische Unternehmer will auslagern
Nach dem Brexit-Votum planen viele britische Unternehmen die Verlagerung von Geschäftsaktivitäten aus dem Vereinigten Königreich. In einer Umfrage des Firmenchef-Netzwerks Institute of Directors (IoD) gaben 22 Prozent der Mitglieder an, dass sie solche Überlegungen hegten, wie der Verband am Montag mitteilte.

Knapp jeder vierte Befragte (24 Prozent) will demnach vorerst keine neuen Arbeitskräfte einstellen. Eine klare Mehrheit der Firmenchefs bewertete das Brexit-Votum als problematisch. 64 Prozent gaben an, das Ergebnis des Referendums werde sich negativ auf ihr Geschäft auswirken. (sda)
10:42
Easyjet und die düsteren Aussichten
Der Entscheid der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union durchkreuzt auch die Gewinnpläne des Billigfliegers Easyjet. Der Umsatz je Passagiersitz dürfte in Folge der Unsicherheit in diesem Sommer deutlicher zurückgehen als bisher gedacht, teilte die britische Ryanair-Rivalin am Montag mit. Zudem machen dem Unternehmen gestiegene Treibstoffpreise und ungünstige Wechselkurse zu schaffen.
epa05297689 (FILE) A file photo dated 23 October 2015 showing an Airbus A319 of Easyjet crossing the redeveloped northern runway as it taxies to the start on the southern runway of the airfield at Sch ...
Bild: EPA/DPA FILE
10:29
«Viele Leute begreifen noch nicht, was passiert ist»
Lucia Schuppli lebt seit viereinhalb Jahren in Brighton an der britischen Südküste. Brighton, das ist seit jeher ein Hort des Liberalismus im Vereinigten Königreich. Wie hat Schuppli den Tag nach dem Brexit erlebt? Was erlebt sie, wenn sie erzählt, dass sie Schweizerin ist? In einem Gastbeitrag für die «Aargauer Zeitung» schreibt sie:

«Ich höre von «Leave»-Wählern, die die Wahllokale anriefen und ihre Stimme ändern wollten, da Nigel Farage schon im ersten Interview seine Versprechen wieder zurückgenommen hat. Ich höre auch von sogenannten Protestwählern, die selbst nie gedacht haben, dass das Referendum angenommen wird.»


Den ganzen (lesenswerten) Text gibt es hier.
10:06
Christine Lagarde kanzelt Finanzmärkte ab
Der Kurs-Sturz an den Börsen ruft auch IWF-Chefin Lagarde auf den Plan. Den Akteuren der Finanzmärkte wirft sie vor, sie hätten die Brexit-Folgen «erheblich unterschätzt». Mehr dazu: Hier.
FILE - In this Saturday, April 16, 2016, file photo, International Monetary Fund Managing Director Christine Lagarde speaks during a news conference after the International Monetary and Financial Comm ...
Bild: Jose Luis Magana/AP/KEYSTONE
09:57
Auch der britische Finanzminister sieht keine Eile
Nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union hat der britische Finanzminister George Osborne Forderungen zurückgewiesen, nun auch rasch den formellen Austrittsantrag vorzulegen.

Die britische Regierung könne das Verfahren gemäss Artikel 50 des EU-Vertrags erst «auslösen», wenn sie dazu bereit sei und «klare Vorstellungen» über den weiteren Weg habe, sagte Osborne am Montag kurz vor Öffnung der Londoner Börse.

«Nur das Vereinigte Königreich kann Artikel 50 auslösen», sagte der konservative Politiker in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit dem Brexit-Votum der Briten am Donnerstag. «Meiner Meinung nach sollten wir das erst tun, wenn wir eine klare Vorstellung von den neuen Regelungen haben, um die wir uns mit unseren europäischen Nachbarn bemühen.» Die Austrittsverhandlungen können erst nach dem offiziellen Austrittsgesuch beginnen. (sda)
09:40
Brexit-Verfechter Johnson «spielt auf Zeit»
Boris Johnson, Londons Ex-Bürgermeister und Brexit-Verfechter, sieht keine Eile für die Umsetzung des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU. Das bringt ihm Häme im Netz ein. Mehr dazu: Hier.
Vote Leave campaign leader Boris Johnson drives away from his home in Oxfordshire, Britain June 25, 2016. REUTERS/Peter Nicholls
Bild: PETER NICHOLLS/REUTERS
Zur Spiegel-Geschichte: Hier lang.
09:25
Gold stark, Börsen schwächeln teilweise weiter
Aus Unsicherheit über die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung in Folge des Brexit-Votums flüchten Anleger wieder in Gold. Der Preis für das Edelmetall kletterte am Montag um bis zu 1,5 Prozent auf 1335,30 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Die fernöstlichen Aktienbörsen tendierten uneinheitlich. Während sie in Japan und China nach den Verlusten vom Freitag wieder in den grünen Bereich stiegen, setzten sie in anderen asiatischen Ländern ihren Abwärtstrend fort.
epa05393661 Pedestrians are reflected in a stock market indicator board in Tokyo, Japan, 27 June 2016. Tokyo stocks rebounded in the morning trading session after losing 8 percent on 24 June following ...
Bild: FRANCK ROBICHON/EPA/KEYSTONE
«Die Dinge sind so ungewiss, dass Anleger noch immer keine klaren Vorstellungen haben, wie viele ihrer Risiko-Positionen sie verkaufen sollen», sagte Hiroko Iwaki von Mizuho Securities. Man könne aber sicher davon ausgehen, dass die Investoren noch nicht alle notwendigen Verkäufe getätigt hätten. «Ich wäre nicht überrascht, einen weiteren zehnprozentigen Fall der Kurse zu erleben», sagte sie.

«Die Dinge sind so ungewiss, dass Anleger noch immer keine klaren Vorstellungen haben, wie viele ihrer Risiko-Positionen sie verkaufen sollen», sagte Hiroko Iwaki von Mizuho Securities. Man könne aber sicher davon ausgehen, dass die Investoren noch nicht alle notwendigen Verkäufe getätigt hätten. «Ich wäre nicht überrascht, einen weiteren zehnprozentigen Fall der Kurse zu erleben», sagte sie.
08:50
Finanzminister Osborne sieht grosse Herausforderungen
Der britische Finanzminister George Osborne rechnet nach dem Brexit-Votum mit anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten. Sein Land könne die schwierige Herausforderung aber meistern, sagte Osborne am Montag.
Britain's Chancellor of the Exchequer George Osborne speaks at a news conference in central London, Britain June 27, 2016. REUTERS/Stefan Rousseau/Pool
Bild: POOL/REUTERS
«Unsere Wirtschaft ist so stark wie nötig, um sich der Herausforderung zu stellen, die auf unser Land jetzt zukommt», erklärte der Minister in seiner ersten Rede seit dem Brexit-Votum. Die Regierung habe Massnahmen vorbereitet, um damit fertig zu werden.

Die britische Währung Pfund war am Freitag nach Bekanntwerden der ersten Abstimmungsergebnisse innerhalb weniger Stunden eingebrochen und zeitweise auf den tiefsten Stand seit 31 Jahren zurückgefallen. Am Montag verlor das Pfund Sterling erneut: Es gab um mehr als zwei Prozent auf 1,3350 Dollar nach. (sda/reu)
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57 Kommentare
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Sapere Aude
27.06.2016 10:20registriert April 2015
Wie kann man die Abstimmung noch ernst nehmen, wenn sogar die Befürworter des Brexits jetzt auf Zeit spielen? Wenn Politiker so verantwortungslos handeln und entscheiden kommt es selten gut.
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FrancoL
27.06.2016 10:34registriert November 2015
Kann mir einer sagen wieso man nun auf Zeit spielt? Was will man noch lösen? Die Mehrheit will nun aus der EU, nun soll sie dies auch so schnell wie sie abgestimmt hat! Die EU braucht nicht noch mehr Unsicherheiten als sich schon aus den Weltmärkten zu tragen hat.
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Zeit_Genosse
27.06.2016 10:07registriert Februar 2014
Die Brexit-Verzögerung in der Umsetzung durch GBR macht die GBR länger unsicher. Das ist Gift für die Wirtschaft dort. Erst spielt man politisches Roulette mit dem Brexit und jetzt finanzielles Roulette mit unkonsequentem Handeln. #krisenmanagement-fail
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