International
Videos

China: Die Volksrepublik präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger

Aufrüstung auf den Weltmeeren: China präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger

China rüstet auf: Die Volksrepublik hat ihren ersten selbst entwickelten Flugzeugträger fertiggestellt. Das Land demonstriert damit seinen Anspruch, auf den Weltmeeren eine Grossmacht zu werden.
26.04.2017, 07:0426.04.2017, 15:15
Mehr «International»

China hat seinen ersten selbst entwickelten Flugzeugträger fertiggestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, verliess der mit roten Fahnen feierlich geschmückte Träger am Mittwoch sein Dock in der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian.

Das Schiff, das bisher nur als «Typ 001A» bezeichnet wurde, ist nicht der erste Flugzeugträger des Landes. Bereits 1998 hatte China aus der Ukraine einen alten Träger aus Sowjetbeständen gekauft, modernisiert und 2012 unter dem Namen «Liaoning» in Dienst gestellt.

Der neue Träger sieht aus wie die «Liaoning», ist aber nach Medienberichten mit einer Länge von 315 Metern und einer Breite von 75 Metern etwas grösser. Auch soll das neue Schiff mehr Platz für Helikopter und Kampfjets bieten.

Fünf Jahre dauerten die Arbeiten an dem Schiff, das eine Höchstgeschwindigkeit von 31 Knoten erreichen soll. Laut Militärexperten dürften jedoch noch einige Jahre vergehen, bis der neue Träger genügend Testfahrten absolviert hat, um auch offiziell in Dienst gestellt zu werden. ​

Dritter Träger im Bau

Derweil arbeitet China weiter daran, seine Marine aufzurüsten. Das Land habe «ambitionierte Pläne», wie die staatliche Zeitung «Global Times» in dieser Woche berichtete. Der dritte Flugzeugträger ist demnach bereits in Shanghai in Bau und «viel höher entwickelt» als die beiden ersten Modelle.

FILE - In this Sept. 25, 2012 file photo provided by China's Xinhua News Agency, sailors stand at attention on the deck of China's aircraft carrier "Liaoning" in Dalian, northeast  ...
Bereits 1998 hatte China aus der Ukraine einen alten Träger aus Sowjetbeständen gekauft, modernisiert und 2012 unter dem Namen «Liaoning» in Dienst gestellt.Bild: AP Xinhua

Um «internationale Interessen und Territorien zu schützen», brauche China künftig jeweils zwei Flugzeugträgerverbände im Westpazifik und im Indischen Ozean, zitierte das Blatt den chinesischen Konteradmiral Yin Zhuo. Nötig seien dafür insgesamt «fünf bis sechs» Flugzeugträger.

China sollte in naher Zukunft auch etwa zehn Marine-Stützpunkte in befreundeten Ländern wie Pakistan errichten, sagte der Militärexperte Xu Guangyu. «Es ist zu hoffen, dass China auf jedem Kontinent Stützpunkte haben kann.» Am Ende würde das aber vom Kooperationswillen anderer Staaten abhängen.

Sorge der Nachbarn

Viele Nachbarn Chinas blicken mit Sorge auf die immer grössere Schlagkraft der chinesischen Marine. Mit Staaten wie Japan, Vietnam und den Philippinen streitet Peking im Ost- und Südchinesischen Meer seit vielen Jahren um Territorien und Inselgruppen.

Doch auch trotz der Aufrüstung Chinas dürfte sich in naher Zukunft an den Kräfteverhältnis auf den Weltmeeren nicht viel ändern. Während China nun zwei Schiffe besitzt, auf denen Flugzeuge starten und landen können, verfügen die USA mit zehn Flugzeugträgern über die unangefochten grösste Seemacht der Welt. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres eine «historische Steigerung» des Militärbudgets angekündigt. (sda/dpa)

1 / 7
China präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger
China erster selbst entwickelter Flugzeugträger hat am 26. April sein Dock in der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian verlassen.
quelle: ap/xinhua / li gang
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Jugendliche brechen für Fame in Basketballstadion in L.A. ein – jetzt droht die Abrechnung

Die jugendlichen Betreiber eines TikTok-Kanals in den USA gingen für ihre «15 minutes of fame» etwas zu weit, nun drohen ihnen ernsthafte Konsequenzen. In ihren Videos filmten sich die Jugendlichen aus dem Raum Los Angeles dabei, wie sie in Sportstadien oder Wolkenkratzer einbrechen.

Zur Story