Von wegen Diskriminierung! US-Präsident Donald Trump hat die Begnadigung des berüchtigten Ex-Sheriffs Joe Arpaio verteidigt. «Viele Leute sind der Meinung, dass das richtig war», sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Arpaio sei ein Patriot, der von der Vorgängerregierung von Präsident Barack Obama «sehr unfair» behandelt worden sei.
In the middle of a devastating hurricane, Donald Trump was thinking about his ratings. pic.twitter.com/5b89xdJJbv
— The Democrats (@TheDemocrats) August 28, 2017
Der heute 85 Jahre alte Arpaio war wegen seiner äusserst harschen und erniedrigenden Behandlung von Gefangenen, seines harten Vorgehens gegen illegal eingewanderte Menschen und Gesetzesverstössen immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Er liess etwa Häftlinge rosa Unterwäsche tragen.
Während seiner langen Amtszeit im US-Bundesstaat Arizona wurden zahlreiche Strafanzeigen gegen Arpaio erstattet. Im Juli wurde er von einem Bundesgericht in Phoenix für schuldig befunden, als Sheriff eine gerichtliche Anordnung missachtet zu haben, wonach er die Diskriminierung und ethnische Verfolgung von Immigranten zu unterlassen habe. Ihm drohten sechs Monate Haft, das Strafmass sollte im Oktober festgesetzt werden.
Die Begnadigung durch Trump sorgte auch bei Republikanern für Kritik. Der Präsident hatte seine äusserst umstrittene Entscheidung am Freitagabend (Ortszeit) publik gemacht, als der Tropensturm «Harvey» kurz davor war, auf die texanische Küste zu treffen. Auch der Zeitpunkt der Begnadigung sorgte für grosse Empörung. (sda/dpa)