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UEFA droht Russland und England mit Ausschluss: Ein Engländer weiterhin in Lebensgefahr

French police officers charge soccer supporters during clashes in downtown Marseille, France, Saturday, June 11, 2016. Riot police have thrown tear gas canisters at soccer fans Saturday in Marseille&# ...
Ausschreitungen zwischen Polizisten und Chaoten in Marseille am Samstag.Bild: Darko Bandic/AP/KEYSTONE

UEFA droht Russland und England mit Ausschluss: Ein Engländer weiterhin in Lebensgefahr

12.06.2016, 16:3411.11.2020, 11:17
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Das Exekutivkomitee der UEFA hat die Verbände Russlands und Englands nach den Ausschreitungen von Marseille offiziell verwarnt. Im Wiederholungsfall sei auch der Ausschluss aus dem Turnier möglich, teilte die UEFA mit.

«Das Exekutivkomitee wird unabhängig von der Entscheidung der unabhängigen Disziplinarkommission aufgrund der Vorkommnisse im Stadion nicht davor zurückschrecken, weitere Sanktionen gegen die Football Association FA und den russischen Verband RFS zu verhängen, inklusive der möglichen Disqualifikation ihrer Nationalteams vom Turnier, sollte sich ähnliche Gewalt wiederholen.»

Die UEFA fordert sowohl England als auch Russland auf, an ihre Fans zu appellieren. Diese sollten verantwortlich und respektvoll mit anderen Besuchern umgehen.

Ein Engländer weiter in Lebensgefahr

Am Samstag lieferten sich russische und englische Hooligans in Marseille wüste Strassenschlachten, am Abend stürmten russische Chaoten den englischen Fanblock nach dem Spiel zwischen England und Russland. Bei den Zusammenstössen wurden 44 Personen verletzt.

Bei den vier während der Ausschreitungen um das EM-Spiel England gegen Russland schwerverletzten Personen handelt es sich um britische Staatsangehörige. Ein Anhänger, der sich in Lebensgefahr befindet, sei derzeit in einem stabilen Zustand, teilte die Präfektur der Region mit.

Zwei der festgenommen Russen wurden unter der Bedingung freigelassen, dass sie Frankreich verlassen. Bei den Ausschreitungen gab es zehn Festnahmen.

Laut Medienberichten plant die britische Regierung zudem, im Hinblick auf die Partie England gegen Wales mehr Polizisten nach Frankreich zu schicken.

Regierung plant Alkoholverbot

An den Spielorten soll kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Das berichtet am Sonntag die Nachrichtenagentur AFP. Demgemäss plant der französische Innenminister Bernard Cazeneuve, als Reaktion auf die gewaltsamen Zusammenstösse Verkauf, Konsum und Transport von Alkohol am Tag vor den Spielen und an den Matchtagen selber zu verbieten.

Zwischenfälle vor Deutschland-Spiel

Um 21 Uhr beginnt in Lille das Gruppenspiel zwischen Weltmeister Deutschland und der Ukraine. Im Vorfeld kam es in Lille ebenfalls zu Krawallen. Offenbar griffen deutsche Hooligans ukrainische Fans an.

Laut Angaben der Agentur SID halten sich etwa 150 polizeibekannte deutsche Schläger in Lille auf. Diese zeigten unter anderem den Hitler-Gruss, riefen Nazi-Parolen und posierten grölend für Erinnerungsfotos. (wst/ram/sda/dpa)

Russische Anhänger stürmen den englischen Fanblock

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Russische Anhänger stürmen den englischen Fanblock
Ein russischer Anhänger provoziert die Engländer. Nach dem Spiel kam es im Stadion zu Ausschreitungen.
quelle: x01095 / kai pfaffenbach
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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Howard271
12.06.2016 17:01registriert Oktober 2014
Falls das noch einmal passieren sollte, so hoffe ich, dass diese Drohung auch wirklich wahrgemacht wird. So etwas ist einfach inakzeptabel - egal von wem oder gegen wen.
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GR911
12.06.2016 16:48registriert Januar 2016
So krank. Sport sollte doch Menschen miteinander verbinden. 😒
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Gringoooo
12.06.2016 16:54registriert März 2014
Klar ist es nicht akzeptabel, was vorgefallen ist. Hat aber wirklich der Verband die Verantwortung dafür? Weder hat dieser Einfluss auf Ticketverkäufe, den Transport, noch auf die Sicherheit vor Ort. Es ist ihm also meines Wissens nach jegliche mögliche Kontrolle der Fans verunmöglicht.
Liegt es nicht vielmehr am Veranstalter (Organisator!! Und Gastgeber) die nötigen Vorkehrungen zu treffen (da Verband keine Kontroll oder Interventionsmöglichkeit)?

Vor allem sollten dies Kosten der Kontrolle der UEFA übertragen werden, die streicht ja auch die Gewinne ein.

Alles andere wäre Willkür.
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