Erst Gewehrsalven von Polizisten konnten am Samstagabend das Gemetzel von Khuram Shazad Butt alias «Abs» bei der London Bridgte stoppen, nachdem er und seine zwei Mitstreiter sieben Menschen getötet hatten. Dabei hatten ihn die Sicherheitsbehörden seit Monaten auf dem Radar. 1,2 Millionen Zuschauer sahen den Mann 2016 am Bildschirm. Der 27-jährige gebürtige Pakistani entrollte in der von Channel 4 ausgestrahlten TV-Doku «The Jihadis next door» eine Flagge des «IS» im Londoner Regents-Park.
Mohammed Shamsuddin, Anführer der Islamisten-Gruppe, kündete in der Doku an, dass über dem Sitz des britschen Premierministers schon bald die Flagge des sogenannten «islamischen Staates» wehen werde.
Der Film ist nur einer der Anhaltspunkte, die auf die Radikalisierung von Butt hindeuteten.
Abs stammt ursprünglich aus Pakistan, hatte eine Frau und zwei Kinder. Er arbeitete im administrativen Bereich von KFC und früher bei den Londoner Transportunternehmen. Er war Fan von Arsenal FC und besass einen Abschluss in Betriebsökonomie.
Scotland Yard bestätigt, dass Butt seit längerer Zeit überwacht worden sei . Man habe aber keine Hinweise gefunden, dass der 27-Jährige ein Blutbad plane. Ein Tipp auf einer Terror-Hotline genüge nicht, jemanden festzunehmen. «Es gab keine konkreten Hinweise, dass ein Anschlag geplant ist.»
Bei dem zweiten Attentäter handelt es sich um Rachid Redouane der sich laut diversen Medienberichten als Marokkaner und als Libyer ausgegeben haben soll. Er habe ausserdem den Namen Rachid Elkhdar verwendet und ein anderes Geburtsdatum, wonach er erst 25 Jahre alt gewesen wäre. Redouane und Butt lebten laut der Polizei im multi-ethnischen Londoner Stadtteil Barking, wo die Polizei am Sonntag und Montag mehrere Razzien vorgenommen hatte.
Redouane lebte zuvor in Irland und soll mit einer schottischen Frau zusammen gewesen sein. Der Polizei war er vor den London-Anschlägen nicht aufgefallen.
Den Namen des dritten Attentäters haben die Behörden bislang noch nicht bekannt gegeben. (amü)