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Attentäter Khuam «Abs» Butt posierte mit der IS-Flagge im Regent's Park

Attentäter Khuram Butt trat in TV-Doku auf

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Attentäter Khuram Butt trat in TV-Doku auf
Ausschnitte aus Channel-4-Dokumentation "The Jihadis Next Door" zeigen Attentäter Khuram Butt, wie er im Regent's Park eine IS-Flagge ausrollt.
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Er posierte mit der «IS»-Flagge im Regent's Park: Das ist der Jihadi-Killer von London

Khuam «Abs» Butt ist der Attentäter im Arsenal-Shirt. Der Geheimdienst hatte ihn schon lange im Visier. Der Anti-Terror-Chef verteidigt die Polizei. 
06.06.2017, 03:2206.06.2017, 13:10
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Erst Gewehrsalven von Polizisten konnten am Samstagabend das Gemetzel von Khuram Shazad Butt alias «Abs» bei der London Bridgte stoppen, nachdem er und seine zwei Mitstreiter sieben Menschen getötet hatten. Dabei hatten ihn die Sicherheitsbehörden seit Monaten auf dem Radar. 1,2 Millionen Zuschauer sahen den Mann 2016 am Bildschirm. Der 27-jährige gebürtige Pakistani entrollte in der von Channel 4 ausgestrahlten TV-Doku «The Jihadis next door» eine Flagge des «IS» im Londoner Regents-Park.

Butt bei  «Jihadis next door»

Video: streamable

Mohammed Shamsuddin, Anführer der Islamisten-Gruppe, kündete in der Doku an, dass über dem Sitz des britschen Premierministers schon bald die Flagge des sogenannten «islamischen Staates» wehen werde. 

Der Film ist nur einer der Anhaltspunkte, die auf die Radikalisierung von Butt hindeuteten.

Die weiteren Alarmzeichen 

  • Eine Nachbarin meldete Butt laut englischen Medien der Polizei. Er soll versucht haben, ihre Kinder zu radikalisieren. Dies indem er ihnen Süssigkeiten angeboten habe. 
  • Ein mit Butt persönlich bekannter Mann soll 2015 der Anti-Terror-Hotline der Polizei mitgeteilt haben, dass sich dieser durch «IS»-Videos im Internet radikalisiert habe. Der «Independent» zitiert ihn mit der Aussage: «Ich hatte meinen Teil getan. Die Sicherheitsbehörden taten nichts.»
  • Butt wurde sogar aus einer Moschee geworfen. Dies weil er Muslime beschimpft haben soll, die sich an den Unterhauswahlen beteiligen wollten.  Demokratie sei «unislamisch», wetterte der Attentäter. 
  • Er betitelte Muslime als ungläubig, wenn sie keinen Bart trugen

Abs stammt ursprünglich aus Pakistan, hatte eine Frau und zwei Kinder. Er arbeitete im administrativen Bereich von KFC und früher bei den Londoner Transportunternehmen. Er war Fan von Arsenal FC und besass einen Abschluss in Betriebsökonomie. 

Wieso konnte die Polizei den Killer nicht frühzeitig stoppen? 

Scotland Yard bestätigt, dass Butt seit längerer Zeit überwacht worden sei . Man habe aber keine Hinweise gefunden, dass der 27-Jährige ein Blutbad plane. Ein Tipp auf einer Terror-Hotline genüge nicht, jemanden festzunehmen. «Es gab keine konkreten Hinweise, dass ein Anschlag geplant ist.»  

Das wissen wir über den zweiten Attentäter

epa06012307 An undated handout photo made available on 05 June 2017 by Britain's London Metropolitan Police Service (MPS) showing Rachid Redouane one of the men shot dead by police following terr ...
Polizeibild von Rachid Reduane.Bild: EPA/

Bei dem zweiten Attentäter handelt es sich um Rachid Redouane der sich laut diversen Medienberichten als Marokkaner und als Libyer ausgegeben haben soll. Er habe ausserdem den Namen Rachid Elkhdar verwendet und ein anderes Geburtsdatum, wonach er erst 25 Jahre alt gewesen wäre. Redouane und Butt lebten laut der Polizei im multi-ethnischen Londoner Stadtteil Barking, wo die Polizei am Sonntag und Montag mehrere Razzien vorgenommen hatte.

Redouane lebte zuvor in Irland und soll mit einer schottischen Frau zusammen gewesen sein. Der Polizei war er vor den London-Anschlägen nicht aufgefallen. 

Den Namen des dritten Attentäters haben die Behörden bislang noch nicht bekannt gegeben. (amü)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Watson - die Weltwoche der SP
06.06.2017 07:47registriert September 2016
Unglaublich, dass man solche Unmenschen unter dem Deckmantel der Political Correctness und Toleranz gewähren läst
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Wilhelm Dingo
06.06.2017 06:42registriert Dezember 2014
Ich verstehe nicht was es sonst noch braucht um festgenommen oder zumindest intensivst überwacht zu werden. Das Haupt-Problem sind unsere unwirksamen Gesetze.
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lilas
06.06.2017 08:23registriert November 2015
Leute die radikalisiert sind und versuchen andere zu radikalisieren sind potentiel gefährlich und müssten zurückgeschickt werden können. Man sollte nicht warten müssen bis etwas passiert. Wer erzählt schon: "ach übrigens, ich plane ein Blutbad"...
Was nützt denn die ganze Überwachung (auch von uns allen) wenn nicht gehandelt werden kann?
Glaubens- und Meinungsfreiheit ja, Radikalismus und Extremismus nein.
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