Nach dem letzten Song ertönt ein lauter Knall. Irgendwo in der Nähe des Eingangs ist etwas explodiert. Menschen schreien in Panik, drängen Richtung Ausgang in die dunkle Nacht.
Witnesses recall chaos after the #Manchester attack. Read more: https://t.co/J01C9vWDps pic.twitter.com/7BBhirgI3n
— Reuters UK (@ReutersUK) May 23, 2017
Kurz darauf eilen Polizei und zahlreiche Krankenwagen mit Blaulicht herbei. Madschid Khan (22) ist mit seiner Schwester bei dem Konzert von Ariana Grande in der Arena im nordenglischen Manchester, als die Explosion passiert. «Es gab einen Knall wie von einer Bombe», sagt er. «Wir haben alle versucht, aus der Arena zu fliehen.»
22 Tote, 60 Verletzte. Die Fans von #ArianaGrande berichten von dem Anschlag auf das #Manchester-Konzert. pic.twitter.com/EVxcYpVa88 #banislam https://t.co/f9JU5xrKap
— Conclusio (@conclusio_1) 23. Mai 2017
Mindestens 22 Menschen sind laut Polizeiangaben am späten Montagabend getötet worden, über 50 weitere wurden verletzt. Blutüberströmte Menschen liegen auf dem Boden. Viele Kinder und Jugendliche haben das Konzert besucht. Eltern suchen mit Fotos in den sozialen Netzwerken verzweifelt nach ihren Kindern, die das Popkonzert besucht hatten. Die Behörden behandeln den Vorfall als einen Terroranschlag.
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«Der Knall hallte durch das Foyer der Arena und die Leute fingen an zu laufen», berichtet ein 17-Jähriger, der mit seiner zwei Jahre älteren Schwester das Popkonzert besucht hat. «Ich sah, wie die Leute schreiend in eine Richtung rannten und sich plötzlich viele umdrehten und wieder in die andere Richtung liefen», sagt der Jugendliche dem Nachrichtensender Sky News.
Sicherheitskräfte sperren das Gelände umgehend ab. Auch der benachbarte Bahnhof Victoria wird evakuiert. Alle Züge werden gestrichen. «Wir müssen noch den ganzen Tag lang mit Störungen rechnen», heisst es bei der Bahngesellschaft.
Die Explosion soll sich gegen 22.30 Uhr Ortszeit (23.30 MESZ) ereignet haben. Wo genau, ist derzeit noch unklar. Die Polizei meldete zunächst einen Vorfall im Foyer der Multifunktionshalle, die Betreiber sagen, es sei «draussen vor dem Veranstaltungsort» passiert.
Gary Walker aus Leeds wartete mit seiner Frau im Foyer, um seine beiden Töchter von dem Konzert abzuholen. Da habe es plötzlich einen «riesigen Blitz, einen Knall und Rauch» gegeben, sagt er der BBC. Er habe einen Schmerz im Fuss und in seinem Bein gespürt, seine Frau habe sich hinlegen müssen. Sie hat eine Wunde am Bauch, vielleicht auch ein gebrochenes Bein.
Drinnen im Konzertsaal hatte seine Tochter Abigail gerade ihre Schwester Sophie an der Hand gefasst. «Ich musste sicherstellen, dass meine Schwester da war. ... Alle rannten und weinten. Es was total furchtbar.» Als die beiden Mädchen ihre Eltern auf dem Handy anriefen, konnte Walker es kaum fassen. Zumindest dies seien «fantastische Nachrichten» gewesen. (viw/sda/dpa)