«Toxisch»: Mit einem Wort fasst eine Ex-Angestellte von Facebook die Arbeitsbedingungen zusammen, die beim US-Giganten herrschen. In The Guardian schildert die anonyme Quelle, wie sie als Kuratorin im Trending-Team (das sind die, die entscheiden, was wir auf Facebook lesen und was nicht) Sexismus, Günstlingswirtschaft und Einschüchterung erlebte.
Das schlimmste sei die Behandlung der Frauen gewesen, sagt die Ex-Kuratorin. Um Angelegenheiten und Missstände weiblicher Angestellter hätte sich das Management nicht gekümmert, sei aber ein Mann mit einem Anliegen aufgetaucht, sei sofort gehandelt worden.
Etwas stimmt mit deinen Arbeitsstunden nicht? Du lügst doch. Du kriegst unterschiedliche Anweisungen von Copywritern? Hör auf, andere gegeneinander aufzuspielen. So sei es im Trending-Team bei Facebook zu und her gegangen.
«Seit 2014 haben 15 von den ungefähr 40 bis 50 Angestellten gekündigt. Zehn davon waren Frauen.» Und das, obwohl die Jobs mit ansprechenden Löhnen und gratis Mahlzeiten eigentlich sehr attraktiv sein sollten. «Der Preis war einfach zu hoch.»
Die Kuratoren würden systematisch unterdrückt, sagt die Ex-Angestellte. Keine Mittagspausen, ständige Überwachung der Arbeitszeiten und Performance, keine Einladungen zu Facebook-Events.
Facebook streitet gegenüber «The Guardian» jegliche Vorwürfe ab. Auch gegen die Anschuldigung, Facebook streiche Twitter aus der Trending-Box (das bestätigten mehrere Kuratoren), wehrt sich das US-Unternehmen konsequent. (dwi)