Bei einem Feuer in einer Bar im nordfranzösischen Rouen sind in der Nacht auf Samstag mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Sechs Menschen wurden sehr schwer verletzt, wie eine Sprecherin der Polizei sagte. Die Ermittler gingen von einem Unfall aus.
Die genaue Ursache für den Brand, der gegen Mitternacht im Untergeschoss der Bar Cuba Libre ausgebrochen war, blieb aber zunächst unklar. Eine Explosion hatte es der Polizeisprecherin zufolge nicht gegeben.
Zuvor hatten Medien über eine Explosion berichtet. Auch die Staatsanwaltschaft, die der Zeitung «Paris-Normandie» zufolge vor Ort war, ging von einem Unfall aus. Anwohner hätten wahrscheinlich das Zerbrechen der Scheiben durch die Hitze des Brandes für eine Explosion gehalten.
#Rouen: der Brand ereignete sich in der Bar "Le Cuba Libre", 7 weitere Personen wurden verletzt
— I.E.N. (@GoldenKrant) 6. August 2016
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Die Todesopfer, deren Identität zunächst nicht feststand, seien zwischen 18 und 25 Jahre alt, berichtete «Paris-Normandie». Sie seien an dem Abend in der Bar zu einer privaten Geburtstagsfeier zusammengekommen. Gerade als die Gäste die Kerzen auf dem Kuchen angezündet hätten, sei das Feuer ausgebrochen.
Die Arbeiten der Feuerwehr waren gegen 03.00 Uhr abgeschlossen. Gut 50 Feuerwehrleute waren Innenminister Bernard Cazeneuve zufolge vor Ort, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Er lobte ihren Einsatz. Die Ermittlungen zur genauen Ursache des Unfalls liefen nun.
Am 2. August hatten in Rouen 2000 Menschen dem von radikalen Islamisten ermordeten Priester Jacques Hamel das letzte Geleit gegeben. Zu Beginn der Trauerfeier in der Kathedrale von Rouen wurde der Sarg mit den sterblichen Überresten von Pater Hamel vor den Altar getragen.
Der 85-jährige Pater Hamel war eine Woche davor während einer katholischen Messe im Ort Saint-Etienne-du-Rouvray ermordet worden. Zwei Männer stürmten die Kirche und töteten den Priester.
Einen weiteren Mann verletzten die beiden Täter schwer. Die Täter wurden beim Verlassen der Kirche von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz IS beanspruchte den Anschlag für sich.
(sda/dpa/afp)