Es sollte ein Ausflug in einer fantastischen Gebirgslandschaft werden. Doch für Touristen am Massiv des Mont Blanc an der Grenze zwischen Frankreich und Italien geriet die sommerliche Bergpartie zu einem Alptraum.
33 Fahrgäste einer Seilbahn waren bis zu 17 Stunden in ihren Kabinen blockiert. Sie verbrachten die Nacht auf einer Höhe von weit über 3000 Meter.
Authorities make daring helicopter rescue to save passengers stuck on French Alps cable cars https://t.co/Y5ZAy3WdaI pic.twitter.com/lghVIo0lac
— CNN (@CNN) 9. September 2016
Als die Seilbahn am Freitag wieder fährt, schweben die Gondeln auf die jeweils nächst gelegene Station zu. Die lange Eingeschlossenen haben es eilig, wieder festen Boden unter die Füsse zu bekommen.
Manche lächeln erleichtert – und freuen sich über eine warme Tasse Kaffee. Sie tragen Jacken und Pullover, aber keiner ist richtig eingepackt.
«Um zwei und drei Uhr fing es an, richtig kalt zu werden», erzählt Clément dem französischen Nachrichtensender BFMTV. «Gegen vier bis fünf Uhr wurde es dann schwierig. Wir hatten von den Rettungskräften zwar Decken, aber die haben überhaupt nicht geholfen.» Der junge Mann fügt müde hinzu: «Wir haben nicht geschlafen.»
Erratum: les câbles du téléphérique du glacier du #MontBlanc ont été décroisés vers 7h30. Les 33 rescapés vont redescendre par télécabines.
— Gwenaël Windrestin (@Gwen_WB) September 9, 2016
Die Panne der fünf Kilometer langen Seilbahn zwischen der Aiguille de Midi (3842 Meter) und der Pointe Helbronner (3462 Meter) war am Donnerstagnachmittag aufgetreten. Kabel hatten sich verheddert. Die Strecke führt durch eine wilde Gebirgslandschaft mit einem Gletscher.
Télécabines bloquées dans le #MontBlanc : câbles démêlés, les rescapés redescendent https://t.co/0IsUy5utXj pic.twitter.com/39uCjCKhEr
— Radio Scoop Infos (@RadioScoopInfos) September 9, 2016
Les télécabines du #MontBlanc ont redémarré. Plus besoin d'hélitreuiller les 33 derniers passagers qui y ont passé la nuit (@bleusavoie)
— franceinfo (@franceinfo) September 9, 2016
«Wir sind mindestens zehn Stunden in diesen Kabinen gewesen», erzählt die aus den USA stammende Kathy Cook dem Sender. «Es war eine anstrengende Erfahrung.»
Premiers retours de clients du téléphérique à #Chamonix après leur nuit à 3800m au début du glacier du #Montblanc pic.twitter.com/aeSak7zqmq
— Gwenaël Windrestin (@Gwen_WB) September 9, 2016
Ein Tourist aus Korea ergänzt: «Wir hatten grosse Angst und haben wirklich eine schwierige Nacht verbracht. Ich will nicht mehr daran denken.» Unter den Mitfahrern waren laut Medienberichten auch drei Kinder.
77 Menschen konnten in Sicherheit gebracht werden, meist mit Helikoptern, bevor die Dunkelheit ein Fortsetzen der Rettungsarbeiten verhinderte. Nebel habe es auch gegeben, berichtet der italienische Retter Mario Mochetor. Bis dahin sei alles gut gelaufen.
33 personnes enfermées toute la nuit dans un téléphérique du #MontBlanc #Chamonix https://t.co/ZngRLfU8fJ pic.twitter.com/76WEaUWbIr
— Dominique Lang (@dlang57500) September 9, 2016
Fünf Retter verbrachten die Nacht mit den Gestrandeten in der Luft. Es ist wohl auch den professionell arbeitenden Rettern aus Frankreich und Italien zu verdanken, dass Menschen bei diesem sehr ungewöhnlichen Notfall nicht gravierend zu Schaden kamen.
Einige hätten Angst- und Stress-Symptome gezeigt, berichtet Florence Macian, Sprecherin der Präfektur des Départements Haute-Savoie. Laut Nachrichtenagentur AFP musste aber ein Mann wegen Unterkühlung ärztlich behandelt werden. (sda/dpa)
#MontBlanc | [VIDEO] A 21h15: 50 personnes sur 110 évacuées / les 60 restantes vont passer la nuit dans les cabines pic.twitter.com/xpkjoOjdtU
— FBleu Pays de Savoie (@bleusavoie) 8. September 2016
#MontBlanc | [TEMOIGNAGE] Frédéric était coincé dans l'une des cabines à 3 800m / il a été évacué ce soir pic.twitter.com/1cpU8ZGezJ
— FBleu Pays de Savoie (@bleusavoie) 8. September 2016