International
Frankreich

Interpol identifiziert 10'000 Opfer von Kindesmissbrauch

Interpol identifiziert 10'000 Opfer von Kindesmissbrauch

09.01.2017, 15:1509.01.2017, 15:27
Mehr «International»

Mit einer Datenbank von Interpol sind weltweit 10'000 Opfer von Kindesmissbrauch identifiziert worden. Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock erklärte am Montag im ostfranzösischen Lyon, damit hätten die Polizeibehörden vieler Mitgliedsländer Minderjährige vor ihren Peinigern retten können.

«Dies ist aber nur die Spitze des Eisbergs», fügte Stock hinzu. Mit Hilfe der 2009 eingeführten Datenbank können kinderpornographische Videos und Fotos analysiert werden, die unter anderem im Internet verbreitet werden.

Mit einer speziellen Software versuchen die Interpol-Experten, anhand von Bild- und Tonmerkmalen Hinweise auf die Identität von Tätern und Opfern zu finden. Inzwischen haben 49 der 190 Mitgliedsländer von Interpol Zugriff auf die Datenbank.

So sei es zum Beispiel der britischen Polizei gelungen, einen Täter innerhalb von zehn Stunden nach Eingabe der Bilder in die Datenbank zu identifizieren, erklärte Interpol. Die Opfer des Kindesmissbrauchs sind in manchen Fällen erst einige Tage alt.

Eine Interpol-Expertin sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Täter gehörten in 95 Prozent der Fälle zum Umfeld des Kindes. Manchmal gelinge es, die Opfer innerhalb von 24 Stunden aufzuspüren, betonte die Französin, die anonym bleiben will. In vielen Fällen kämen die Ermittler den Tätern aber nicht auf die Spur.

Interpol fungiert als Netzwerk nationaler Ermittlungsbehörden. Die Organisation hat ihren Sitz in Frankreich (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Misel
09.01.2017 16:11registriert November 2015
"Die Opfer... erst einige Tage alt."

Wie kann man nur.. unschuldige kleine Wesen :'(
310
Melden
Zum Kommentar
5
EU fordert Israel und Iran auf, sich in Ruhe zu lassen – das Nachtupdate ohne Bilder
Die EU hat Israel und Iran erneut aufgefordert, es nach den jüngsten Eskalationen zwischen den beiden Ländern gut sein zu lassen. Katar will derweil seine Vermittlerrolle «komplett neu denken». Hier ist das Nachtupdate.

Während engste Verbündete Israel nach dem iranischen Grossangriff zu Verzicht auf eine harte Gegenreaktion drängen, behält sich der jüdische Staat eine eigene Entscheidung über das weitere Vorgehen vor. Die EU rief sowohl Israel als auch den Iran auf, von weiteren gegenseitigen Angriffen abzusehen. Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und keine Massnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, hiess es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Zur Story