International
Wissen

Warum Frauen in der DDR doppelt so häufig zum Höhepunkt kamen

Fotograf: B. Labahn <BR> Aufnahmedatum: Um 1930 <BR> Systematik: <BR> Geschichte / Deutschland / 20. Jh. / Weimarer Republik / Bevˆlkerung / Jugendliche / Freizeit / Freikˆrperkult ...
Zwei Frauen beim Nacktbaden. (Symbolbild)quelle: bildarchiv preussischer Kulturbesitz

Warum Frauen in der DDR doppelt so häufig zum Höhepunkt kamen 

Die Menschen in kommunistischen Staaten litten unter Mangelwirtschaft und wurden politisch unterdrückt. Doch einen Vorteil soll der Kommunismus für die Frauen  gebracht haben: Sexuelle Befreiung.
22.08.2017, 12:0527.08.2017, 21:06
Mehr «International»

Eine soziologische Studie kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands brachte Erstaunliches zutage. Demnach erlebten Frauen in der DDR doppelt so häufig einen Orgasmus wie Frauen aus Westdeutschland. 

Auf der Grundlage dieser vergleichenden Studie stellte die US-amerikanische Professorin Kristen Ghodsee nun folgende These auf: Frauen in kommunistischen Staaten hatten das befriedigendere Sexualleben.

Warum dies so sein soll, begründete Ghodsee in einem Essay in der New York Times, das der Tages-Anzeiger aufgenommen hat. 

Ghodsee führt das grössere sexuelle Vergnügen der ostdeutschen Frauen auf ökonomische Faktoren zurück. Sprich: DDR-Frauen hatten schlicht weniger Stress. Denn anders als in der BRD mussten sie nicht fürchten, wegen einer Schwangerschaft den Job zu verlieren. 

Im Gegenteil: Viele sozialistische Länder stellten alleinerziehenden Müttern, Geschiedenen und Witwen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung. Die US-Professorin schreibt: «Das reduzierte die sozialen Kosten einer ungewollten Schwangerschaft und hat die Opportunitätskosten gesenkt, wenn man Mutter wurde.» 

Eine stärkere Gleichberechtigung war Teil des sozialistischen Programms. Dazu gehörte das Recht sich scheiden zu lassen oder auch die Möglichkeit abtreiben zu können.

«Wenn sie nach der Arbeit nach Hause kommt, ist sie zu müde, um noch viel mit ihrem Mann zu machen. Sie sitzen wie Zombies vor dem Fernseher.»
Eine bulgarische Zeitzeugin vergleicht ihr Sexualleben mit dem ihrer Tochter.

Damit konnten sich die Frauen im Osten ein freieres Sexualleben leisten als die Frauen im Westen.

«Nach meiner Scheidung hatte ich noch immer einen Job und meinen Lohn und ich habe keinen Mann gebraucht, der mich unterstützte. Ich konnte tun, was mir gefiel», zitiert Ghodsee eine bulgarische Zeitzeugin. 

Diese zieht den Vergleich zu ihrer Tochter heute – und deren Sexualleben. «Wenn sie nach der Arbeit nach Hause kommt, ist sie zu müde, um noch viel mit ihrem Mann zu machen. Sie sitzen wie Zombies vor dem Fernseher. Als ich in ihrem Alter war, hatte ich viel mehr Spass.» (fvo)

83 Begriffe für Penis

Video: watson

53 Bilder, die zeigen, warum Frauen länger leben als Männer

1 / 55
53 Bilder, die zeigen, warum Frauen länger leben als Männer
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Frauen länger leben als Männer. Und wenn man sich diese Bilder anschaut, wird einem auch klar, warum...

justsomething
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
35 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
TanookiStormtrooper
22.08.2017 12:33registriert August 2015
Sex war doch einfach das einzige, wofür man in der DDR nicht Stundenlang anstehen musste...
20513
Melden
Zum Kommentar
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
22.08.2017 12:16registriert Juni 2016
Soweit ich weiss waren Frauen in der DDR auch wesentlich selbstständiger, sagt zumindest eine Frau die von dort kam
1166
Melden
Zum Kommentar
avatar
El Vals del Obrero
22.08.2017 12:23registriert Mai 2016
Weiterere Unterschiede:
- Es gab keine oder kaum "sexualisierte" Werbung, die einen Gegenreflex auslöst
- Zudem hatte die Kirche weniger zu melden
11610
Melden
Zum Kommentar
35
Diese (relativ) einfache Geografie-Frage hätte 125'000 Euro eingebracht, aber ...

Alina Schotts Auftritt bei «Wer wird Millionär?» beginnt mit denkbar viel Glück: Die Auswahlfrage, um es auf den Stuhl zu Günther Jauch zu schaffen, dreht sich um Fussball. Und die Kandidatin hat keine Ahnung davon. Also tippt sie wild drauflos und löst mit der korrekten Reihenfolge und mit etwas über zwei Sekunden das Ticket nach vorne.

Zur Story