Ungarns staatlich kontrollierte Medien haben anscheinend einen Affront gegen den rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban verschwiegen.
Der Premier sei am Donnerstagabend bei der Einweihung des Fussballstadions für den Klub MTK Budapest ausgepfiffen und ausgebuht worden, berichteten die wenigen noch freien ungarischen Medienorgane, darunter das Nachrichtenportal «index.hu».
Die staatliche Nachrichtenagentur MTI erwähnte den Zwischenfall nicht, sondern brachte nur lange Zitate aus Orbans Rede im Stadion. Bei Orbans traditionellem Freitags-Interview im Rundfunk war davon auch nicht die Rede – der Reporter stellte zum Pfeifkonzert keine Fragen.
Fussball ist Orbans bekanntestes Hobby. Die von ihm initiierte staatliche Fussballförderung – darunter der Bau eines riesigen Stadions in seinem Heimatdorf Felcsut – wird von der linksliberalen Opposition kritisiert. (tat/sda/dpa)