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Unter dem Hashtag #ozgecanicinminietekgiy haben sich vor einem Jahr Tausende von Menschen einer Kampagne in der Türkei angeschlossen. Als Reaktion auf den brutalen Mord nach einer Vergewaltigung an der 20-jährigen Studentin Özgecan Aslan gingen Männer in Istanbul in Miniröcken auf die Strasse, um auf die prekäre Situation der Frauen in der Türkei aufmerksam zu machen.
Turkish men are wearing miniskirts, protesting against violence towards women. #ozgecanicinminietekgiy pic.twitter.com/YVO4kH2qEV
— xxxx (@ghostfacexo) 28. Februar 2015
Majid Tavakoli ist ein prominenter Student im Iran, der öffentlich Reden gegen das ehemalige Ahmadinedschad-Regime hielt und mehr Menschenrechte und Gleichheit forderte. Er wurde mehrmals festgenommen.
Bei seiner Verhaftung 2009 wurde er von den Behörden in Frauenkleidern fotografiert. Damit wollte man ihn demütigen. Die veröffentlichten Bilder haben aber das Gegenteil bewirkt: Hunderte von iranischen Männern liessen sich daraufhin mit Kopftuch und in Frauenkleidung ablichten und veröffentlichten dies auf Facebook.
Mit dieser Aktion haben sie dreierlei zum Ausdruck gebracht: Solidarität mit dem verhafteten Tavakoli, dass das Frausein keine Herabwürdigung ist und dass die Schleierpflicht der Frauen der Vergangenheit angehören sollte.
Posted by Majid Tavakoli on Sonntag, 3. Januar 2016
2013 erhielt Tavakoli den internationalen Friedenspreis für Studenten.
Während der Regierungszeit der Taliban in Afghanistan galt für Frauen die Burkapflicht. Das erklärte Ziel der Taliban war es, ein «sicheres Umfeld für die Frau zu schaffen, in dem ihre Keuschheit und Würde wieder unantastbar ist». Die Taliban gewinnen auch heute wieder an Einfluss, ebenso ihr aus der Steinzeit importiertes Frauenbild.
Vor einem Jahr marschierte eine Gruppe von afghanischen Menschenrechtlern in der Frauenkluft durch Kabuls Strassen. «Um uns in die Frauen hineinversetzen zu können, müssen wir selbst wie sie herumlaufen», erklärt Aktivist Basir. Die Konfrontation mit Spott und Häme von anderen Männern nahmen sie mutig in Kauf.
Im Zuge des Arabischen Frühlings wurde die Aktionsseite The Uprise of the Women in the Arab World ins Leben gerufen. Die unverschleierten Haare der Frau im Logo zeigen die Umrisse der arabisch-afrikanischen Länder, in denen Frauen in religiös-patriarchalischen Strukturen immer noch systematisch unterdrückt werden.
Die Aktion gewann innert kürzester Zeit Hunderttausende von Anhängerinnen und Anhängern, Tausende von Bildern mit prägnanten Statements aus verschiedenen Ländern wurden veröffentlicht. Die meisten der Bilder mit eindrücklichen Aussagen stammen von Frauen. Doch auch Männer solidarisierten sich mit der Idee der Gleichberechtigung.