Gestern hatten Aussenminister Charles Armel Doubane (rechts) und Millizenführer Armel Mingatoloum Sayo die Waffenruhe erklärt.Bild: Domenico Stinellis/AP/KEYSTONE
21.06.2017, 01:3621.06.2017, 06:26
Nur einen Tag nach der Einigung auf eine Waffenruhe in Zentralafrika sind bei Kämpfen mindestens 40 Menschen getötet worden. Die Gefechte ereigneten sich am Dienstag in der Stadt Bria im Zentrum des Landes, wie eine Hilfsorganisation und Sicherheitskreise mitteilten.
Demnach standen sich Mitglieder der prochristlichen Anti-Balaka-Miliz und der früheren muslimischen Rebellengruppe Séléka gegenüber. Am Montag hatten Regierung und Rebellen eine «sofortige Waffenruhe» vereinbart. Das Abkommen wurde nach fünftägigen Verhandlungen in Rom unterzeichnet.
Den bewaffneten Gruppierungen wird in dem Abkommen im Gegenzug für ein Ende von Angriffen und Blockaden die Möglichkeit einer politischen Beteiligung zugesprochen. Ihre Mitglieder sollen in die Streitkräfte des Landes aufgenommen werden.
Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Séléka-Rebellen hatten im Jahr 2013 nach dem Sturz von Präsident François Bozizé die Macht im Land übernommen. Das Land war durch den Sturz des Präsidenten in eine Spirale der Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen gestürzt worden.
Bei Massakern wurden tausende Menschen getötet, hunderttausende weitere wurden in die Flucht getrieben. Erst eine internationale Intervention unter Führung der früheren Kolonialmacht Frankreich Anfang 2014 beendete die Gewalt. Doch trotz der Präsenz von 12'500 UNO-Soldaten befinden sich grosse Teile des Landes unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen. (sda/afp)
Das könnte dich auch interessieren:
Das könnte dich auch noch interessieren:
Im Norden Gazas flammen erneut heftige Kämpfe auf, Israels Armee tut sich schwer, die Region zu kontrollieren. Derweil treiben die USA den Bau eines temporären Hafens in Gaza voran. Hier ist das Nachtupdate.
Israels Streitkräfte haben sich im Norden des Gazastreifens, wo sie die Kampfeinheiten der islamistischen Hamas weitgehend aufgelöst hatten, erneut schwere Kämpfe geliefert. Die Armee habe ihre Einsätze im Norden sowie im zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens intensiviert, berichtete die «Times of Israel» am Dienstag. Auch 200 Tage nach Kriegsbeginn wurden erneut Raketen aus Gaza auf Israels Grenzorte abgefeuert. Im Norden des abgeriegelten Küstengebiets droht laut Experten weiterhin eine Hungersnot. «Das Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen ist sehr hoch, insbesondere im Norden», sagte David Satterfield, Sonderbeauftragter von US-Präsident Joe Biden für humanitäre Fragen im Nahen Osten. Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in das Küstengebiet wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen. Derweil billigte der US-Kongress mit Zustimmung des Senats gut 26 Milliarden Dollar an Unterstützung für Israel, unter anderem für die Raketenabwehr. Rund neun Milliarden Dollar sind für humanitäre Hilfe gedacht, darunter für den Gazastreifen.