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Griechenland

Rechts Fotografen, links Flüchtlinge: 4 Bilder, die das ganze Elend der Idomeni-Flüchtlinge zeigen

Rechts Fotografen, links Flüchtlinge: 4 Bilder, die das ganze Elend der Idomeni-Flüchtlinge zeigen

15.03.2016, 12:2115.03.2016, 13:32
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Dramatische Szenen an der griechisch-mazedonischen Grenze

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Bild: STOYAN NENOV/REUTERS

Vom Flüchtlingslager Idomeni aus brachen am Montag Hunderte Frauen, Kinder und Männer aus Syrien, Irak und Afghanistan auf und überquerten einen reissenden Fluss, um nach Mazedonien zu gelangen. Drei afghanische Flüchtlinge ertranken in der Strömung.

Die Regierung in Athen geht davon aus, dass der plötzliche Aufbruch kein Zufall war, meldet Spiegel Online. «Wir haben in unseren Händen Flugblätter, die zeigen, dass das eine organisierte Aktion war», sagte der Sprecher des Krisenstabes für die Flüchtlingskrise.

Führte dieses Flugblatt auf die Route durch den Fluss?

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Tatsächlich machten am Montag mysteriöse Flyer die Runde – unterzeichnet von einem «kommando norbert blüm». Darauf ist ein Weg eingezeichnet, wie die Migranten den mazedonischen Zaun meiden und über Umwege doch noch über die Grenze kommen könnten. Sie werden gewarnt, nicht in Busse zu steigen, denn die Regierung in Athen plane, sie zurück in die Türkei zu bringen.

«Wenn Tausende zusammen losmarschieren, dann wird die Polizei es nicht schaffen euch zu stoppen oder zurückzubringen», steht auf dem Flyer. Am Montagmittag machten dann sich tatsächlich Hunderte Flüchtlinge auf den Weg. Wer hinter der Aktion steckt, war zunächst unklar. 

Rechts die Fotografen, links die Flüchtlinge

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Bild: STOYAN NENOV/REUTERS

Ein irritierendes Bild macht derzeit auch in den sozialen Medien die Runde: Während sich die Flüchtlinge durch den reissenden Fluss kämpfen, bringen die Fotografen (rechts) ihre Bilder des Dramas ins Trockene.

Bloss weg

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Bild: NAKE BATEV/EPA/KEYSTONE

In Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze ist die Lage dramatisch. Nach neuem Dauerregen sind die Zeltstädte völlig verschlammt. Würden Nichtregierungsorganisationen die Flüchtlinge nicht mit dem Allernötigsten versorgen, die humanitäre Lage sähe noch weit desaströser aus.

Deshalb wollen die Flüchtlinge vor allem eines: bloss weg vom improvisierten Lager in Idomeni. Doch mit offenen Armen werden sie auch in Mazedonien nicht empfangen: Laut eigenen Angaben wurden rund 600 Menschen, die den Fluss überquerten, umgehend nach Griechenland zurückgeschickt.

(whr/sda/dpa/afp)

Flüchtlinge in Idomeni an der mazedonischen Grenze

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Flüchtlinge in Idomeni an der mazedonischen Grenze
Idomeni kommt nicht zur Ruhe: Am Montag sind mehrere 100 Flüchtlinge aus der verschlammten Zeltstadt in Richtung Mazedonien aufgebrochen.
quelle: x01507 / stoyan nenov
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sillum
15.03.2016 14:26registriert April 2014
Danke Watson:
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Die Flüchtlinge kämpfen sich durch den reissenden Fluss!!! Und de Fotografen stehen lediglich einen Meter daneben und fotografieren seelenruhig im reissenden Fluss. Verarschen kann ich mich selber, dazu brauche ich keine Qualitätspresse.
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Kookaburra
15.03.2016 14:29registriert November 2015
Die Unicef hat Gestern gesagt, dass ein Drittel der Flüchtlingskinder unter fünf Jahre, also weniger alt wie der Krieg sind.
Wieso wird das Machen von Kindern in unsicheren Zeiten und Regionen nie als unmenschlich angesehen?
Wo bleibt da die Vernunft? Wieso ist das immer der Fehler derjenigen, die sich Kinder (genauso wie Freiheit und Frieden) nur leisten, wenn sie dies auch können?
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Granini
15.03.2016 13:25registriert Dezember 2015
Wie verzweifelt muss man sein, um diese Tortur mit Kindern durchzumachen? Wo bleibt hier die Vernunft bei uns allen?
Statt uns gegeneinander aufzuhetzen, Religionen und Kulturen zu verteufeln sollte erst mal jeder den Mist vor seiner eigener Türe kehren!
Ich persönlich fühle mich da oft machtlos, nichts tun zu können. Solange sich alle gegen alle stemmen, sind wir alle machtlos!
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