Der Flüchtlingszustrom aus der Ägäis geht weiter. Am Samstagmorgen kamen in der Hafenstadt Piräus 975 Migranten von den Inseln Lesbos und Chios an. 54 weitere Migranten wurden am Nachmittag von der Insel Kos erwartet, teilte die Küstenwache mit.
Die griechische Regierung schätzt die Zahl der in Griechenland wegen der praktischen Schliessung der Balkanroute steckengebliebenen Migranten auf knapp 32'000. Täglich kämen etwa 1900 Menschen aus der Türkei hinzu, hiess es vom zuständigen Krisenstab in Athen.
Das Elend an der griechisch-mazedonischen Grenze dauert an: Nach kräftigen Regenfällen am Vortag war das provisorische Lager bei Idomeni am Samstag verschlammt. Zudem herrschten am Morgen Temperaturen um die vier Grad Celsius. Insgesamt wird die Zahl der bei dem Grenzübergang von Idomeni versammelten Migranten von humanitären Organisationen auf etwa 13'000 geschätzt.
Die Hilfsorganisationen informierten die Migranten, sie könnten in besser organisierten Aufnahmelagern südlich der Grenze, wie etwa in Nea Kavala, das rund 15 Kilometer von der Grenze entfernt liegt, untergebracht werden. Die meisten Menschen weigern sich. Sie erwarten, dass die mazedonische Seite - auch nur für kurze Zeit - den Grenzzaun öffnen könnte, berichteten Reporter vor Ort. (sda/dpa)