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Einige Tausend Demonstranten protestieren in Athen gegen Hilfspaket

Einige Tausend Demonstranten protestieren in Athen gegen Hilfspaket

15.07.2015, 15:0815.07.2015, 15:20
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«Nein zur Politik von EU, EZB und IWF» – mehrere Tausend Personen demonstrierten in Athen gegen die im Hilfspaket festgeschriebenen Reformen.
«Nein zur Politik von EU, EZB und IWF» – mehrere Tausend Personen demonstrierten in Athen gegen die im Hilfspaket festgeschriebenen Reformen.Bild: ALKIS KONSTANTINIDIS/REUTERS

In Griechenland haben am Mittwoch einige Tausend Menschen gegen das neue Sparpaket demonstriert. Apotheker und Beamte gingen im Zentrum der Hauptstadt Athen mit Spruchbändern wie «Kippt das Rettungspaket» oder «Nein zur Politik von EU, EZB und IWF» auf die Strasse.

Für den Tagesverlauf waren weitere Demonstrationen geplant. Bislang allerdings hält sich der öffentliche Protest in Grenzen. Einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage zufolge sind mehr als 70 Prozent der Griechen dafür, dass das Parlament den Abmachungen zu einem dritten Rettungspaket zustimmt, das das Land vor dem Kollaps bewahren soll.

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Das griechische Parlament soll noch an diesem Mittwoch über den Schuldenkompromiss des Landes mit den Gläubigern entscheiden. Die Abgeordneten sind unter anderem aufgefordert, einer Reform der Mehrwertsteuer und des Rentensystems zuzustimmen.

Ausserdem muss der Gesamtkompromiss vom Parlament anerkannt werden. Erst danach können Gespräche über das neue Hilfspaket im Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro beginnen.

Streik legt Verkehr lahm

Aus Protest dagegen traten zudem die griechischen Staatsbediensteten in einen 24-stündigen Streik. Betroffen waren die Ministerien und die Metro in der Hauptstadt sowie der landesweite Bahnverkehr. Dem Streik schloss sich das Personal der staatlichen Spitäler an, das nur noch Notfallpatienten behandeln wollte.

Auch zahlreiche Apotheken blieben geschlossen. Die Apotheker protestierten damit gegen die am Montag getroffene Vereinbarung, wonach im Zuge einer Marktliberalisierung rezeptfreie Medikamente künftig in Supermärkten verkauft werden dürfen.

Der von der Gewerkschaft Adedy organisierte Ausstand ist der erste grosse Streik unter der seit Januar amtierenden Syriza-Allianz von Ministerpräsident Alexis Tsipras und ihrem Juniorpartner, der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anel). In den Jahren 2010 bis 2014 hatte Adedy aus Protest gegen die ersten beiden Kreditprogramme wiederholt Streiks und Demonstrationen organisiert. (wst/sda/afp/Reuters/dpa)

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