International
Indien

Ein Knüppel als Hochzeitsgeschenk – Familienpolitik auf indische Art

Ein Knüppel als Hochzeitsgeschenk – Familienpolitik auf indische Art

01.05.2017, 17:3501.05.2017, 18:16
Mehr «International»
Knüppel (Mogri) für indische Bräute.
Knüppel zur Selbstverteidigung: Jeder «Mogri» trägt eine blaue und eine rote Aufschrift. Bild: Hindustan Times

Da kann man sagen, was man will: Praktisch ist das Geschenk ja, das hunderte von Bräuten im indischen Teilstaat Madhya Pradesh zu ihrer Hochzeit erhalten haben. Der «Mogri» ist nämlich ein etwa 30 cm langer Holzknüppel, der traditionellerweise beim Kleiderwaschen gebraucht wird, aber auch als Waffe zur Selbstverteidigung benutzt werden kann.

«Wenn euer Gatte oder ein anderes Familienmitglied betrunken nach Hause kommt, behandelt ihn damit»
Gopal Bhargava

Zur Verteidigung gegen den Ehemann, heisst das genau. Beschenkt wurden die angehenden Ehefrauen, wie die «Hindustan Times» schreibt, durch den Minister für ländliche Entwicklung, Gopal Bhargava. «Wenn euer Gatte oder ein anderes Familienmitglied betrunken nach Hause kommt, behandelt ihn damit», sagte Bhargava am Samstag den Frauen anlässlich einer Massenhochzeit in Garhakota. 

Zwei Botschaften auf einem Knüppel

Rund 700 der Knüppel liess der Minister an die Bräute verteilen. Er habe 10'000 «Mogris» bestellt, liess Bhargava auf seiner Facebookseite verlauten. 

Die Knüppel tragen auf beiden Seiten eine Aufschrift. In blauen Buchstaben steht die Botschaft: «Sharabiyon ke sutara hetu bhent» («Ein Geschenk, um Trunkenbolde im Zaum zu halten»), rote Lettern versichern der Knüppelbesitzerin: «Police nahi bolegi» («Die Polizei wird nichts sagen»). 

Nach Ablauf eines Monats soll eine Untersuchung den Effekt der Geschenkaktion überprüfen. Bei Erfolg will Bhargava die Massnahme auch in anderen Regionen durchführen. 

(dhr)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
«Dann wurde mir Schwarz vor Augen»: Mutter schildert den Flixbus-Unfall
Sadaf B. wollte mit ihren Kindern die Verwandtschaft in Zürich besuchen – dann verunfallte ihr Flixbus auf der deutschen A9. Gegenüber der «Leipziger Volkszeitung» schildert die Berlinerin den Horror-Unfall.

Schon zu Beginn sei die Fahrt holprig gewesen, erklärt die dreifache Mutter. So habe sich der Busfahrer verfahren und eine Vollbremse einlegen müssen. Auch habe er sich während der ganzen Zeit mit dem zweiten Fahrer gestritten.

Zur Story