International
Irak

Sie nennen sich TQILA: Diese LGBT-Truppe kämpft gegen den «Islamischen Staat»

Sie nennen sich TQILA: Diese LGBT-Truppe kämpft gegen den «Islamischen Staat»

25.07.2017, 16:4725.07.2017, 16:54
Mehr «International»

In die breite Front gegen den «Islamischen Staat» hat sich diese Woche eine weitere Gruppe eingereiht. Die Organisation TQILA (ausgesprochen: Tequila) steht für «The Queer Insurrection and Liberation Army», eine Einheit von LGBT-Unterstützern, die dem «IS» den Kampf angesagt hat.

epa05935398 Soldiers of the People's Protection Units (YPG) Kurdish militia stand guard next to a US eight-wheeled armored fighting vehicles, near al-Ghanamya village, al-Darbasiyah town at the S ...
Kämpfer der kurdischen YPG-Miliz neben einem Fahrzeug der US-Armee an der syrisch-türkischen Grenze.Bild: EPA/EPA

Die Gründung der Truppe gab die anarchistische Gruppierung IRPGF bekannt, ihrerseits Teil der International Freedom Battalion, ein Zusammenschluss von ausländischen Kämpfern, die an der Seite der kurdischen YPG-Miliz im Norden Syriens gegen den «IS» kämpften.

Laut eigenen Angaben handelt es sich um die erste LGBTI-Gruppe, die gegen die Dschihadisten des «IS» kämpft. 

TQILA ziele darauf ab, «das binäre Genderbild zu zerstören und die weibliche Revolution voranzutreiben», so das Statement, das IRPGF am Montag auf Twitter verbreitet.

Das Logo der Gruppe zeigt ein schwarzes AK47-Sturmgewehr vor pinkem Hintergrund.

Terrorismus
AbonnierenAbonnieren

Wie viele Personen TQILA umfasst, ist nicht bekannt. Auch ist unklar, in welchem Umfang die Gruppe an Kampfhandlungen teilnimmt. Ein Sprecher sagte gegenüber «Newsweek», dass die Zahl der Mitglieder aus Sicherheitsgründen nicht offengelegt werde. Es seien aber bereits Kämpfer in Raqqa unterwegs. Raqqa, die «Hauptstadt des IS-Kalifats», ist eine der letzten grösseren Orte, die in der Hand der Dschihadisten ist. 

Militante islamistische Gruppen

1 / 19
Militante islamistische Gruppen
«Islamischer Staat»: Die aus dem irakischen Ableger der Al Kaida hervorgegangene Miliz ist derzeit trotz territorialer Verluste die gefährlichste islamistische Terrorgruppe.
quelle: ap/militant website / uncredited
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Man habe TQILA gegründet, weil man nicht länger zuschauen wollte, wie faschistische und extremistische Kräfte auf der ganzen Welt die Queer-Community angegriffen und Hunderte ihrer Mitglieder ermordet habe, so das Statement weiter.

Die Sharia-Gerichte des «IS» haben Homosexualität zur Todsünde erklärt. Im Herrschaftsgebiet des «IS» wurden in den letzten drei Jahren dutzende Personen wegen Homosexualität von Häusern gestossen oder gesteinigt. Der «IS» reklamierte auch den Terroranschlag auf einen Gay-Nachtclub in Orlando, bei dem 49 Menschen gestorben und 58 verletzt wurden, für sich.

Auf einem Foto, das in den sozialen Medien kursiert, posieren zwei Kämpfer mit einer TQILA-Flagge, der Regenbogenflagge, sowie einem Transparent mit der Aufschrift «These Faggots kill Fascist» (dt. «Diese Tunten töten Faschisten»). (wst)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
52 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Majoras Maske
25.07.2017 17:48registriert Dezember 2016
Wenn ich das nächste Mal ein Tequila trinke, werde ich mein Glas für diese Gruppe erheben. Vorausgesetzt natürlich, dass sie keine Menschenrechtsverletzungen begehen.
303
Melden
Zum Kommentar
52
Polizei sucht nach Terrorangriff auf Bischof in Sydney nach Krawallmachern

Nach dem Messerangriff auf einen Geistlichen in Sydney und anschliessenden Ausschreitungen vor der Kirche hat die Polizei die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach den Krawallmachern aufgefordert. «Je früher sie identifiziert und vor Gericht gebracht werden, desto schneller kann gegen sie vorgegangen werden», zitierte der australische Sender ABC am Donnerstag Polizeichefin Karen Webb. Eine beteiligte Person habe etwa eine sehr markante Tätowierung auf dem Oberkörper, habe aber während der Unruhen «feige das eigene Gesicht vermummt».

Zur Story