Die Türkei hat mit ihrem Einsatz im Irak nach Aussage des Generalsekretärs der Arabischen Liga internationales Recht gebrochen. «Der türkische Einmarsch stellt einen eklatanten Verstoss gegen internationales Recht dar», sagte Nabil al-Arabi am Donnerstag bei einem Treffen arabischer Aussenminister in der ägyptischen Hauptstadt Kairo.
Zugleich forderte der irakische Aussenminister Ibrahim al-Dschafari die Türkei zu einem vollständigen Rückzug aus seinem Land auf. Ankara habe seine Truppen im Norden Iraks lediglich umgruppiert, obwohl Bagdad auf einem kompletten Abzug bestehe. Somit verletze die Türkei die Souveränität des Iraks, sagte der Minister.
In den vergangenen Wochen war es zu Spannungen zwischen Bagdad und Ankara gekommen. Der Grund: Türkische Truppen halten sich nahe der Stadt Mossul auf, die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert wird. Dort sollten sie sunnitische Kämpfer und kurdische Peschmerga für Gefechte mit den Dschihadisten ausbilden.
Allerdings beharrt Bagdad darauf, dass die Truppen ohne Genehmigung gesandt wurden. Vergangene Woche hatte die Türkei den Abzug von Truppen aus dem Nordirak angekündigt, nachdem zuvor US-Präsident Barack Obama in einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan auf einen solchen Schritt gedrungen hatte. (sda/dpa)