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Iran sauer auf Trump: «Wollen die USA Saudi-Arabien melken?»

Iran sauer auf Trump: «Wollen die USA Saudi-Arabien melken?»

22.05.2017, 09:1822.05.2017, 09:25
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Haben einen fetten Deal abgeschlossen: Trump und die Saudis.Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Der Iran hat Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen und seinerseits die milliardenschweren Abkommen der USA mit Saudi-Arabien kritisiert. Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif wies am Sonntag beim Kurzmitteilungsdienst Twitter die «Attacken» Trumps gegen sein Land zurück.

epa05913026 Iranian Foreign Minister Mohammad Javad Zarif attends a joint press conference with his Georgian counterpart Mikheil Janelidze (unseen) in Tbilisi, Georgia, 18 April 2017. Zarif is on a of ...
Mohammed Dschawad Sarif.Bild: ZURAB KURTSIKIDZE/EPA/KEYSTONE

Trump hatte zuvor dem Iran bei einer Rede in Riad Unterstützung des Terrorismus vorgeworfen. «Der Iran finanziert, bewaffnet und bildet Terroristen, Söldner und andere extremistische Gruppen aus», sagte der Präsident. Dies gelte vom Libanon über den Irak bis hin zum Jemen.

Zu den Abkommen zwischen den USA und Saudi-Arabien im Wert von mehreren hundert Milliarden Dollar, davon 110 Milliarden für Militärgüter, twitterte Sarif: «Handelt es sich um Aussenpolitik» oder wollten die USA Saudi-Arabien «melken»?

Der Iran und Saudi-Arabien sind verfeindet. Der saudiarabische König Salman nannte die Regierung in Teheran die «Speerspitze des Terrorismus». Zugleich äusserte sich Salman entschlossen, die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») «auszulöschen». Saudi-Arabien galt lange als einer der grössten Sponsoren von Extremisten.

Zentrum gegen Terrorfinanzierung

Die USA und Saudi-Arabien teilten weiter mit, sie wollten gemeinsam die Finanzquellen des internationalen Terrorismus austrocknen. Beide Seiten kündigten am Sonntag die Schaffung eines regionalen Zentrums an, das die Finanzströme von Extremisten unterbinden soll.

Unter Führung Washingtons und Riads wird das Terrorist Financing Targeting Center (TFTC) auch die sechs Golfstaaten Kuwait, Katar, Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen Emiraten an einem Tisch versammeln.

In einer Erklärung des US-Finanzministeriums hiess es dazu, dass das TFTC auch gemeinsame Strafmassnahmen gegen extremistische Gruppierungen koordinieren werde. In den USA hat das Finanzministerium die Federführung im wirtschaftlichen Kampf gegen Terrorismus. (sda/afp)

Ivanka und Melania Trump in Saudi-Arabien

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Ivanka und Melania Trump in Saudi-Arabien
Ivanka und Melania Trump sorgten im erzkonservativen Saudi-Arabien für Aufsehen.
quelle: epa/saudi press agency / saudi press agency handout
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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Luca Brasi
22.05.2017 10:55registriert November 2015
Komisch. Wenn ich an islamische Terroristen denke, kommen mir immer die saudischen Attentäter bei 9/11, der Saudi Osama bin Laden und andere Fundamentalisten, deren Moscheen von Saudi-Arabien oder Katar gesponsert werden, in den Sinn. Bei Shiiten wie den Iranern kommen mir die vom sunnitischen Herrscherhaus unterdrückte Bevölkerungsmehrheit in Bahrain, die Tötung shiitischer Geistlicher in Saudi-Arabien, die Hisbollah und die Huthi-Rebellen im Jemen in den Sinn.
Saudi-Arabien, Hort der Menschenfreunde und religiöser Toleranz?
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