Der Iran hat Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen und seinerseits die milliardenschweren Abkommen der USA mit Saudi-Arabien kritisiert. Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif wies am Sonntag beim Kurzmitteilungsdienst Twitter die «Attacken» Trumps gegen sein Land zurück.
Trump hatte zuvor dem Iran bei einer Rede in Riad Unterstützung des Terrorismus vorgeworfen. «Der Iran finanziert, bewaffnet und bildet Terroristen, Söldner und andere extremistische Gruppen aus», sagte der Präsident. Dies gelte vom Libanon über den Irak bis hin zum Jemen.
Zu den Abkommen zwischen den USA und Saudi-Arabien im Wert von mehreren hundert Milliarden Dollar, davon 110 Milliarden für Militärgüter, twitterte Sarif: «Handelt es sich um Aussenpolitik» oder wollten die USA Saudi-Arabien «melken»?
Iran—fresh from real elections—attacked by @POTUS in that bastion of democracy & moderation. Foreign Policy or simply milking KSA of $480B? pic.twitter.com/ahfvRxK3HV
— Javad Zarif (@JZarif) 21. Mai 2017
Der Iran und Saudi-Arabien sind verfeindet. Der saudiarabische König Salman nannte die Regierung in Teheran die «Speerspitze des Terrorismus». Zugleich äusserte sich Salman entschlossen, die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») «auszulöschen». Saudi-Arabien galt lange als einer der grössten Sponsoren von Extremisten.
Die USA und Saudi-Arabien teilten weiter mit, sie wollten gemeinsam die Finanzquellen des internationalen Terrorismus austrocknen. Beide Seiten kündigten am Sonntag die Schaffung eines regionalen Zentrums an, das die Finanzströme von Extremisten unterbinden soll.
Unter Führung Washingtons und Riads wird das Terrorist Financing Targeting Center (TFTC) auch die sechs Golfstaaten Kuwait, Katar, Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen Emiraten an einem Tisch versammeln.
In einer Erklärung des US-Finanzministeriums hiess es dazu, dass das TFTC auch gemeinsame Strafmassnahmen gegen extremistische Gruppierungen koordinieren werde. In den USA hat das Finanzministerium die Federführung im wirtschaftlichen Kampf gegen Terrorismus. (sda/afp)