Die Situation sei von Ort zu Ort verschieden, sagte Hesham Youssef vom OIC am Montag in Genf. Einerseits gebe es IS-Milizen, welche die Verteilung der Hilfsgüter verhinderten. Andererseits verteilten andere Kämpfer die Hilfslieferungen, als ob sie sie selbst gestiftet hätten. «Der Islamische Staat missbraucht die humanitäre Hilfe für seine politische Agenda.»
Weder die UNO noch die OIC stünden aber in Kontakt mit der Führungsriege des IS, sagte Youssef. Die Hilfsgüter gelangten über die lokalen Gemeinwesen zu der betroffenen Bevölkerung.
Gemäss Schätzungen der UNO sind 5,2 Millionen Menschen im Irak auf Hilfe angewiesen. Von den fast 3,6 Millionen Irakerinnen und Irakern, die in den vom IS kontrollierten Gebieten leben, brauchen demnach 2,2 Millionen Nothilfe für den kommenden Winter.
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— OCHA Iraq (@OCHAIraq) 27. Oktober 2014
«Die Not ist gross. Die internationale Gemeinschaft muss ihre Hilfe aufstocken», appellierte Rashid Khalikov, Direktor des UNO-Büros für Nothilfekoordination (OCHA). Khalikov hatte sich zuvor auf einer gemeinsamen Mission mit der OIC ein Bild von der Situation im Irak gemacht.
Vergangene Woche hatte die UNO bereits zu Spenden in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar für den Irak aufgerufen. Bisher haben Saudi-Arabien 500 Millionen und andere Geber 100 Millionen beigesteuert. (sda)