Auch nach der Rückeroberung Ramadis aus den Händen des IS halten sich nach Schätzung der Armee immer noch Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Miliz in der irakischen Provinzhauptstadt versteckt. Ausserdem hätten die Extremisten zahlreiche Sprengfallen gelegt.
Das verzögere die Rückkehr Zehntausender Zivilisten, die vor der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach Bagdad und in andere Landesteile geflohen seien, sagte ein Sprecher der von den USA angeführten Anti-IS-Allianz am Mittwoch.
Im Zentrum Ramadis hielten sich vermutlich noch bis zu 400 IS-Mitglieder auf, sagte der Sprecher der internationalen Militärallianz. Weiter östlich, Richtung Falludscha, dürften es weitere 300 sein.
Die irakische Armee eroberte Ramadi am Sonntag zurück. Die Stadt war im Mai in die Hände des IS gefallen. Für die Streitkräfte ist der Sieg ein wichtiger und langersehnter Erfolg.
2016 soll nach Angaben von Ministerpräsident Haider al-Abadi das Jahr werden, in dem der IS im Irak endgültig besiegt wird. Die Miliz hatte im Sommer 2014 in einer Blitzoffensive weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Sie beherrscht zudem grosse Gebiete im benachbarten Syrien.
Die syrische Armee ist nach eigenen Angaben in eine Hochburg der Rebellen im Süden des Bürgerkriegslandes eingerückt. Soldaten hätten am Mittwoch in Scheich Maskin Stellung auf einem Platz in der Innenstadt bezogen und Viertel im Osten und Norden eingenommen, teilten die Streitkräfte mit.
Aus dem Umfeld der Rebellen verlautete, Truppen von Präsident Baschar al-Assad seien in Aussenbezirke vorgedrungen. Es tobten aber weiter heftige Kämpfe. Unterstützt wurden die Soldaten nach Angaben von Rebellen von der russischen Luftwaffe. Dank der Bombardierungen sei die Armee auf dem Vormarsch. «Die Angriffe hören nicht auf, allein in den letzten 24 Stunden waren es mehr als 40», sagte ein Rebellenkommandant.
Scheich Maskin liegt an einer Versorgungsroute, die die Hauptstadt Damaskus mit Deraa im Süden verbindet. Der Sturm auf Scheich Maskin ist Teil der ersten grossen Offensive der syrischen Armee in der Region seit Russland Ende September mit Luftangriffen zur Unterstützung Assads begann. Bislang konzentrierte sich Russland auf Ziele im Nordwesten und an der Küste.
Die Angriffe richten sich nach Angaben der Regierung in Moskau in erster Linie gegen die radikalislamische IS-Miliz. Die USA und andere Staaten, die ebenfalls Luftangriffe gegen den IS fliegen, werfen Russland allerdings vor, auch vergleichsweise gemässigte Rebellengruppen ins Visier zu nehmen, um Assad dabei zu helfen, einen seit fast fünf Jahren anhaltenden Aufstand niederzuschlagen. (sda/reu)