Trotz dem Abbau der umstrittenen israelischen Sicherheitsvorkehrungen ist es am Tempelberg in Jerusalem am Donnerstag erneut zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei gekommen. Dutzende Menschen wurden verletzt.
Kurz nachdem gläubige Muslime erstmals seit zwei Wochen das Plateau wieder zum Gebet betreten hatten, kam es zu den Auseinandersetzungen, wie ein AFP-Journalist beobachtete. Der palästinensische Rote Halbmond meldete 46 Verletzte auf dem Tempelberg und in der unmittelbaren Umgebung.
Der Tempelberg, der auf Arabisch Al-Haram Al-Scharif heisst, ist das drittwichtigste Heiligtum des Islams nach Mekka und Medina. Den Juden gilt der Tempelberg als heiligster Ort. Um den Tempelberg gibt es zwischen Israel und den Palästinensern seit Jahrzehnten Streit.
Zuletzt war der Konflikt wieder eskaliert, nachdem bei einem Anschlag am 14. Juli zwei Polizisten in der Jerusalemer Altstadt getötet worden waren. Israel versah die Zugänge zu den muslimischen Gebetsstätten auf dem Tempelberg daraufhin mit Metalldetektoren und neuen Überwachungskameras.
Dies führte zu wütenden Protesten von Palästinensern, bei denen fünf Menschen getötet und dutzende weitere verletzt wurden. Nachdem Israel die Sicherheitsvorrichtungen wieder abbaute, rief Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gläubige Muslime zur Rückkehr auf den Tempelberg auf. (sda/afp)