International
Israel

Ausschreitungen im Westjordanland: Israelische Armee tötet 18-jährigen Palästinenser

Rund um den Tempelberg kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Zivilisten.
Rund um den Tempelberg kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Zivilisten.
Bild: MUSSA ISSA QAWASMA/REUTERS

Ausschreitungen im Westjordanland: Israelische Armee tötet 18-jährigen Palästinenser

En 18-jähriger Palästinenser ist bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften umgekommen. Viele Menschen sollen zudem verletzt worden sein. 
05.10.2015, 04:0305.10.2015, 09:37
Mehr «International»

Bei Zusammenstössen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein junger Palästinenser getötet worden. Der 18-Jährige wurde am Sonntag bei Unruhen in Tulkarem durch Schüsse tödlich verletzt.

Nach den Anschlägen in Jerusalem mit vier Toten kam es im Westjordanland zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Einem Bericht der «Jerusalem Post» (Online) zufolge bewarfen 250 Palästinenser im östlich von Jerusalem gelegenen Abu Dis die Regierungstruppen mit Steinen und Brandsätzen.

Palästina
AbonnierenAbonnieren

Israelische Siedler blockierten demnach in einigen Orten Strassen. Die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von vielen Verletzten im Raum Hebron, die Tränengas eingeatmet hätten.

Viele religiöse Feste – mehr Unruhen

Im Süden Israels schlug unterdessen eine vom palästinensischen Gazastreifen aus abgefeuerte Rakete ein. Das Geschoss traf unbewohntes Gebiet, verletzt wurde nach Angaben der israelischen Armee niemand.

Zwei Palästinenser hatten am Samstag in Jerusalem Israelis mit Messern angegriffen, dabei wurden zwei Israelis getötet. Die Angreifer wurden von der israelischen Armee erschossen. Israel sperrte daraufhin die Jerusalemer Altstadt für Palästinenser.

Ausschreitungen in Jerusalem.
Ausschreitungen in Jerusalem.
Bild: AMMAR AWAD/REUTERS

Bereits seit drei Wochen ist die Lage in der Altstadt rund um den für Juden und Muslime heiligen Tempelberg besonders angespannt, immer wieder gibt es Unruhen. Hintergrund ist eine Häufung religiöser Feste, die am Montagabend enden.

Angespannte Lage

Auch im Westjordanland war die Lage stark angespannt. Dort war am Donnerstagabend ein jüdisches Siedlerpaar in seinem Auto erschossen worden. Bei nachfolgenden Racheakten israelischer Siedler sowie Razzien und Kontrollen der Armee erlitten am Wochenende 77 Palästinenser Schusswunden durch scharfe Munition und Gummigeschosse, wie der Rote Halbmond mitteilte.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich am Mittwoch von den Friedensverträgen mit Israel losgesagt. Angesichts eines Streits um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem hatte es zuvor bereits immer wieder Konfrontationen zwischen Palästinensern und Israelis gegeben. (dwi/sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
«Unser Europa könnte sterben»: Macron fordert mehr Verteidigung
Seine letzte Grundsatzrede an der Sorbonne hatte viel Aufmerksamkeit in Europa erregt: Jetzt hat Macron daran angeknüpft und den Aufbau einer europäischen Verteidigungsindustrie gefordert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Europa mit drastischen Worten zu einer verstärkten Verteidigung aufgerufen. «Es besteht die Gefahr, dass unser Europa sterben könnte», warnte der Staatschef am Donnerstag in einer Grundsatzrede an der Pariser Sorbonne-Universität. Europa stehe an einem Wendepunkt und müsse mehr tun, um mit rasch wieder aufrüstenden globalen Rivalen konkurrieren zu können.

Zur Story