Die italienische Marine soll künftig beim Kampf gegen Menschenschmuggler auch in libyschen Gewässern operieren, wenn es nach der Regierung in Tripolis geht. Eine entsprechende Anfrage wird derzeit vom italienischen Verteidigungsministerium überprüft.
Das sagte Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem libyschen Amtskollegen Fajis al-Sarradsch in Rom. Gentiloni plädierte dafür, die Einladung anzunehmen, da dies eine sehr wichtige Entwicklung im Kampf gegen Schmuggler in Libyen bedeuten könnte.
Der libysche Ministerpräsident Al-Sarradsch reiste aus Frankreich an, wo er mit dem mächtigen libyschen Militär Chalifa Haftar zusammentraf. Die beiden Gegenspieler hatten sich auf einen Zehn-Punkte-Plan verständigt, um die Kämpfe in Libyen zu verringern.
Schmuggler nutzen das Chaos in dem Bürgerkriegsland, um Zehntausende Flüchtlinge in seeuntauglichen Booten Richtung Europa zu bringen.
Die rechtsextreme «Identitäre Bewegung» will künftig mit einem eigenen Schiff Flüchtlinge im Mittelmeer abfangen und sie zurück nach Libyen bringen. Ein Sprecher der libyschen Küstenwache wies eine Kooperation jedoch zurück. Man arbeite nur mit staatlichen Akteuren zusammen. Zudem spreche sich die Küstenwache dagegen aus, Flüchtlinge nach ihrer Rettung zurück nach Libyen zu bringen. (leo/sda/dpa)
Bis zu diesem Abschnitt war ich ab den Ereignissen positiv überrascht.
Libyen hat wie jeder Staat, bzw jede Küstenwache die rechtliche Verpflichtung in Seenot geratene Menschen an den nächsten (!) Hafen zu bringen - sicherlich nicht ins 12 Stunden entfernte Italien. Dies bricht ganz klar internationale Gesetze. Frankreich und Italien müssen hier auf Libyen Druck ausüben. Dieses Elend und Massensterben muss sofort aufhören!