Kolumbien hat die Massenabschiebung seiner Staatsbürger aus dem benachbarten Venezuela kritisiert. Die venezolanische Regierung hatte die Abschiebung von rund 1000 Personen nach einem Zwischenfall mit drei verletzten Soldaten im Grenzgebiet veranlasst.
«Ganz Kolumbien ist empört», sagte Botschafter Andrés González am Montag bei einer ausserordentlichen Sitzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington. Rund 1000 Kolumbianer wurden ausgewiesen. Ausserdem schloss Caracas die Grenze.
Die Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) kündigte an, Vorschläge zur Beilegung des Konflikts zu unterbreiten. Im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Kolumbien blüht der Schmuggel mit subventionierten Lebensmitteln und Benzin.
Die venezolanische Regierung wirft dem Nachbarland vor, einen Wirtschaftskrieg gegen den sozialistischen Staat zu führen. «Den Schmuggel bekämpft man nicht, indem man einfache Menschen deportiert», sagte Botschafter González dazu.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro glaubt zudem, dass in Kolumbien Mordpläne gegen ihn geschmiedet werden. «In Bogotá gibt es eine Kampagne, um mich zu töten. Aus Hass», sagte der Staatschef bei einem Besuch in Vietnam. «Das wird von der kolumbianischen Regierung stillschweigend geduldet.» (kad/sda/dpa)