Fast sieben Monate nach dem Absturz einer Egyptair-Maschine ins Mittelmeer haben ägyptische Ermittler an sterblichen Überresten der Opfer Spuren von Sprengstoff gefunden. Das teilte das Luftfahrtministerium in Kairo am Donnerstag mit.
Bereits im Juni konnten ägyptische Ermittler Teile des Flugschreibers auswerten und fanden heraus, dass vor dem Absturz Rauch an Bord der Maschine aufgezeichnet wurde. Zudem weise das Wrack Schäden auf, die auf eine hohe Hitzeeinwirkung zurückzuführen sind. Wrackteile aus dem vorderen Bereich des Flugzeugs zeigten Zeichen von Russ, teilte die ägyptische Untersuchungskommission mit.
Auf der Blackbox ist der Flug vom Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle bis zu jenem Moment am frühen Morgen des 19. Mai gespeichert, als die Maschine aus einer Höhe von 37'000 Fuss ins Mittelmeer stürzte. «Die Daten stimmen mit den Acars-Nachrichten überein, die Rauch in den Toiletten und der Luftfahrtelektronik meldeten», teilten die Ermittler mit.
In der Nacht des Absturzes war der Kontakt mit dem Flugzeug abgerissen. Etwa 240 Kilometer von der Insel Karpathos entfernt sei das Flugzeug verschwunden, teilten griechische Behörden mit. Auf dem Radar war zuvor zu sehen gewesen, wie das Flugzeug erst eine 90-Grad-Kurve nach links und dann volle 360 Grad nach rechts drehte. Dabei sank es von 11.500 auf 4.500 Meter Flughöhe ab. In der Höhe von 3.000 Metern verschwand es vom Radar.
An Bord von Flug MS804 befanden sich 66 Menschen, 10 davon waren Crewmitglieder. Von den 56 Passagieren waren laut Fluggesellschaft 30 Ägypter und 15 Franzosen. Zwei weitere waren Iraker und jeweils einer Brite, Belgier, Kuwaiter, Saudi, Sudanese, Portugiese, Algerier, Kanadier und Tschader. Alle starben.
(gin/whr/sda)