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Menschenrechtler: Australien misshandelt Asylsuchende

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Flüchtlinge sprechen durch den Zaun mit internationalen Journalisten über ihre Reise zur Insel Nauru.Bild: Rick Rycroft/AP/KEYSTONE

Menschenrechtler werfen Australien vor, Asylsuchende zu misshandeln

03.08.2016, 15:0103.08.2016, 15:46
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Menschenrechtler haben den Umgang Australiens mit Flüchtlingen scharf kritisiert. Die 1200 in ein Internierungslager auf der Pazifikinsel Nauru gebrachten Flüchtlinge würden vernachlässigt und attackiert, berichteten Amnesty International und Human Rights Watch am Mittwoch.

Sie hatten verdeckte Berichterstatter auf die Insel entsandt, wie sie mitteilten. Die Berichterstatter hätten mit 80 im Lager festgehaltenen Flüchtlingen gesprochen.

FILE - In this Sept. 21, 2001, file photo, men shave, brush their teeth and prepare for the day at a refugee camp on the Island of Nauru. Human rights groups accused Australia on Wednesday, Aug. 3, 20 ...
Die Flüchtlinge auf Nauru seien vernachlässigt worden, berichten Menschenrechtler. 
Bild: Rick Rycroft/AP/KEYSTONE
«Man kann das Ganze nur als absichtlichen und systematischen Missbrauch bezeichnen.»
Anna Neistat von Amnesty International

Den Menschen werde oft auch in Notlagen ärztliche Hilfe verwehrt, sie erhielten wenig Informationen und seien ständigen Attacken von Einheimischen ausgesetzt. Viele seien der Verzweiflung nahe, Selbstmordversuche stünden an der Tagesordnung.

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«Wir weisen die Vorwürfe auf das schärfste zurück», sagte ein Sprecher der Einwanderungsbehörde. Australien bezahlt den Pazifikstaat Nauru dafür, dass er das Internierungslager unterhält. Die Regierung habe keine Kontrolle über die Rechtsstaatlichkeit von Nauru, unterstütze die dortigen Behörden aber.

Australien unterhält dort und auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea Lager für Asylsuchende, die versuchen, per Boot nach Australien zu gelangen und auf offenem Meer abgefangen werden. Die Regierung betont, dass niemand auf diesem Wege in Australien Asyl erhalte. Vielmehr versuchen die Behörden, die Menschen gegen Bezahlung etwa in Kambodscha unterzubringen. (sda/dpa)

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