Mindestens 21 Menschen sind nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation vor Myanmar beim Kentern eines Flüchtlingsbootes ums Leben gekommen. An Bord waren mehr als 60 Angehörige der verfolgten muslimischen Minderheit der Rohingya.
«Die Angaben schwanken, aber nach den Berichten vor Ort werden mindestens noch 15 Menschen vermisst», sagte Chris Lewa von der Organisation Arakan Projekt am Mittwoch.
Myanmar verweigert Rohingya die Staatsbürgerschaft, obwohl die Mehrheit der rund einer Million Menschen schon seit Generationen dort lebt. Die Mehrheit der buddhistischen Bevölkerung befürwortet die Diskriminierung. Bei Zusammenstössen 2012 kamen Dutzende Rohingya ums Leben. Die Behörden zwangen rund 140'000 in Internierungslager.
Seitdem sind Tausende auf der Flucht. Viele gerieten in die Fänge von Menschenhändlern. An der Grenze zwischen Thailand und Malaysia wurden im vergangenen Jahr Überreste von Geisellagern und Massengräber mit Dutzenden Leichen entdeckt.
Nach Razzien der Polizei flüchteten die Schlepper und liessen Tausende Flüchtlinge ohne Wasser und Essen auf Booten im Meer treiben. Auf den Booten waren neben Rohingya auch Menschen aus Bangladesch, denen Schlepper Jobs versprochen hatten. (wst/sda/dpa)