Ägyptens berühmtester Tuktuk-Fahrer im Interview (22.10.2016).screenshot via youtube/AlMasry AlYoum
Folge mir
Drei Minuten Internet-Ruhm: Die leidenschaftliche Anklage eines Tuktuk-Fahrers, was in Ägypten alles schief geht, hatte den jungen Mann über Nacht zum Star gemacht.
Dann wurde es ruhig und wie immer, wenn am Nil etwas passiert, sprossen die wildesten Theorien: Der Tuktuk-Fahrer habe im Auftrag der verbotenen Muslimbrüder gehandelt, er sei in Wirklichkeit Lehrer, die Polizei habe ihn gefoltert und/oder umgebracht. In den Sozialen Medien kursierte das Bild eines übel zugerichteten Gesichts.
Nun meldet er sich mit einem Lebenszeichen zurück. In einem Video-Interview mit der ägyptischen Tageszeitung «al-Masry al-Youm» erscheint der Tuktuk-Fahrer mit seinen zwei kleinen Kindern auf dem Schoss und versichert, er sei wohlauf. Er habe tatsächlich bei seinen Schwiegereltern Unterschlupf gesucht, aber nicht aus Angst vor der Polizei, sondern wegen dem Medienrummel. Er sei doch kein Star wie «George Clooney».
Das könnte dich auch interessieren:
Trotzdem hinterlässt das Video einen bitteren Nachgeschmack: Der Mann beklagt sich über die vielen Verschwörungstheorien, die über ihn im Umlauf sind, und gibt seinen Landsleuten einen Rat:
«Ich möchte euch sagen, wenn ihr korrekte Nachrichten wollt, dann benutzt offizielle Websites in den Sozialen Medien. Es gibt die Website des Premierministers, der Streitkräfte, des Innenministeriums. Dort bekommt ihr Nachrichten, die wahr sind.»
Überschwängliches Lob für die selben Behörden, die er in seiner Wutrede noch aufs Schärfste kritisiert hatte. Könnte es sein, dass ihn diese Behörden ermutigt haben, eine ursprünglichen Ausführungen mit «korrekten Nachrichten» zu relativieren?
Komplettes Video (arabisch)
Busunfall: Bus stürzt in Kairo in Nilkanal – mindestens zwölf Tote
1 / 8
Busunfall: Bus stürzt in Kairo in Nilkanal - mindestens zwölf Tote
Am Samstag stürzte in der ägyptischen Hauptstadt Kairo ein Bus in einen Nebenkanal des Nils.
quelle: x02182 / amr abdallah dalsh
Das könnte dich auch noch interessieren:
Der israelische Angriffsplan für Rafah steht laut Medienberichten. Zuerst sollen Zivilisten evakuiert werden. Derweil kommt es nach dem Veröffentlichen eines Videos einer Hamas-Geisel in Israel zu Protesten. Hier ist das Nachtupdate.
Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge in Etappen durchführen. Wie die Zeitung «Wall Street Journal» am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere berichtete, änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen grossangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden palästinensischer Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen schrittweises Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hiess es. Israels Militär äussert sich zu seinen Einsatzplänen nicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings vor wenigen Tagen «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen», sagte er.
Huhuuuuu.....unsere Medien üben sich in naiver fragewilligkeit. Könnte es wohl sein?
Ach was...in Ägypten ist Ponyhof ohne Ende. Die Regierung hat sich nur für die Identität des TukTuk-Sprechers interessiert, weil sie ihm nen Blumenstrauss geben wollte. Jetzt spricht er nur noch frei von der Leber weg. Weil Ägypten ist ja ein Land mit den selben demokratischen Traditionen wie ein westliches Land.
Alles Klar!
Will mich Watson eigentlich verkackeiern?