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UNO-Chef: «Der Gaza-Streifen ist eine der dramatischsten humanitären Krisen»

epa06119288 Palestinian children play in the water at the beach during a hot weather in Gaza City, 31 July 2017. More and more Gazans are falling ill from their drinking water, highlighting the humani ...
Kinder am Strand von Gaza City.Bild: EPA/EPA

UNO-Chef: «Der Gaza-Streifen ist eine der dramatischsten humanitären Krisen»

30.08.2017, 15:5330.08.2017, 16:10
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UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat Israel und Ägypten dazu aufgerufen, ihre Blockade des Gazastreifens aufzuheben. Bei dem Besuch des palästinensischen Gebietes nannte er die Situation am Mittwoch «eine der dramatischsten humanitären Krisen», die er je gesehen habe.

Die Enklave und ihre rund zwei Millionen Bewohner unterliegen seit zehn Jahren einer israelischen Blockade, 2013 riegelte auch Ägypten seine Grenze zum Gazastreifen weitgehend ab.

epa06171451 UN Secretary General Antonio Guterres attends a press conference as he vists a UN-run school in the northern Gaza Strip, 30 August 2017. Guterres is on a three- days visit to Israel and th ...
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Gaza-Streifen.Bild: EPA/EPA

Gebiet ist nahezu «unbewohnbar»

Bei dem Besuch einer von der UNO betriebenen Schule mahnte Guterres, es sei «wichtig, die Grenzen zu öffnen». Im Juli hatte ein UNO-Vertreter das Gebiet als nahezu «unbewohnbar» bezeichnet – unter anderem wegen hoher Jugendarbeitslosigkeit, Trinkwassermangel und schlechter Gesundheitsversorgung.

70 Prozent der Bewohner sind von internationaler Hilfe abhängig. Guterres sagte bei seinem Besuch zusätzliche humanitäre Hilfe in Höhe von umgerechnet rund 3,8 Millionen Franken zu.

Pro Zwei-Staaten-Lösung

Mit dem Besuch des Gazastreifens beendete Guterres seine erste Reise als UNO-Generalsekretär nach Israel und in die palästinensischen Gebiete. In Jerusalem am Montag sowie in Ramallah am Dienstag hatte er eindringlich vor einer Abkehr von der Zwei-Staaten-Lösung gewarnt. Der Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern steht derzeit weitgehend still.

Die UNO hatte Israel bereits mehrfach dazu aufgerufen, die Blockade gegen den Küstenstreifen aufzuheben. Israel argumentiert, die Abriegelung sei notwendig, um die radikalislamische Hamas davon abzuhalten, sich Waffen zu beschaffen. Die Hamas kontrolliert das Gebiet. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe hatte Guterres' Besuch begrüsst und das Gebiet «das grösste Gefängnis der Welt» genannt. (whr/sda/afp/dpa)

Wenn man für den Feind arbeitet

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